URSCHREI - Heidenzorn
Mehr über Urschrei
- Genre:
- Pagan Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Asatru Klangwerke
- Release:
- 20.02.2009
- Ankunft
- Urtrunk
- Utgards Feuer
- Malleus Maleficarum
- Heidenzorn
- Heimkehr
Ein nettes, aber sehr typisches Stück Heidenstahl aus dem Frankenwalde.
Felix, Philipp und Andreas sind drei Burschen aus dem Frankenwalde, die sich mit ihrem programmatisch betitelten Mini-Debüt "Heidenzorn" anschicken, der firnen Sitte zu huldigen, und so wird nach einer pompösen und doch eindrucksvollen Einleitung vom Schlüsselbrette zuerst einmal mit dem Mete als 'Urtrunk' auf die Götter angestoßen, vor das Trio 'Utgards Feuer' lodern und hernach den Hexenhammer 'Malleus Maleficarum' kreisen lässt. Dies führt letztlich zu einem 'Heidenzorn' welcher im akustisch durchsetzten Titelstücke zünftig ausgelebt wird bevor die Helden heimkehren.
Die Schlacht ist geschlagen, sie war kurz und gnadenlos. Die Mittel der Kriegsführung sind nicht neu, doch noch immer wirkungsvoll: Im angezogenen Tempo übers Wigridfeld schreitende Marschrhythmik, gnadenlos im Viervierteltakt voraus; einfache und prägnante, aber auch nicht allzu flache Melodieführung, die oft ein wenig keltisch angehaucht ist, und Stimmen vom blutrünstigen Keifen bis hin zum sonoren, heldischen Schlachtgesang. Das passt zu den Asatru Klangwerken, welche sich der Band angenommen haben, und ebenso passt es zur Erwartungshaltung der Interessengemeinschaft Heidenstahl, für welche dieses Scheiblein bar jeglicher Zweifel geschmiedet ward. Ach ja, am Rande sei erwähnt, dass sämtliche Weisen in deutscher Sprache gefasst sind. Die Abwesenheit der Anglizismen ist erfrischend, die Dativ-Genitiv-Konstruktion im dritten Verse der ersten Strophe des Titelstücks indes bedarf der Überarbeitung.
Nein, ich will nicht lästern: Die Urschreihälse haben ein nettes Scheibchen aufgenommen, das die Markenzeichen heidnischer Stahlschmiedekunst sauber verarbeitet und auch klanglich sehr wuchtig und passend in Szene gesetzt ist. Instrumental ist ebenfalls alles in bester Ordnung, wobei sowohl das Saitenspiel als auch die rhythmische Arbeit wie die Faust aufs Auge zum inhaltlichen Konzept passt. Die hymnischen Stücke im mittleren Tempo versprühen die urtypische, kämpferische Epik des Stiles, ein besonderer eigener Charakter blitzt jedoch viel zu selten auf. Am stärksten sticht noch die wunderschöne Gitarrenmelodie eingangs des letzten Drittels der Feuer Utgards heraus, welche in dieser Weise wahrlich nicht allzu typisch ist. Doch letztlich bleibt die Erkenntnis, dass der Truppe doch noch mehr einfallen muss, um über die engsten Kreise der Heidenszene hinaus Gehör zu finden. Ich möchte es ihnen dennoch wünschen, denn die Ansätze sind schon gut.
Anspielempfehlungen: Utgards Feuer, Malleus Maleficarum Heimkehr
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle