URZA - The Omnipresence Of Loss
Mehr über Urza
- Genre:
- Funeral Doom
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Solitude Productions
- Release:
- 15.03.2019
- Lost In Decline
- A History Of Ghosts
- Path Of Tombs
- From The Vaults To Extermination
- Demystifying The Blackness
Eine wahrhaftig mächtige Präsenz
Es gäbe eine relativ einfache Variante, dieses Album zu charakterisieren und es der Zielgruppe nahezubringen. Denn den schlichten Umstand mitzuteilen, dass bei URZA Funeral Doom im klassischen Sinne geboten wird und die Band ihren Job verdammt gut erledigt, ist eigentlich aussagekräftig genug, um der Jüngerschaft der etwas extremen Slow-Motion-Sounds nahezulegen, sich in Bälde einmal mit "The Omnipresence Of Loss" vertraut zu machen. Doch da steckt noch wesentlich mehr hinter den Finstermännern aus Berlin, die mit dieser Scheibe ihren ersten offiziellen Release feiern und die sich schon jetzt anschicken, das Genre mit neuen Akzenten zu füllen, die sich zwar auf klassischen Versatzstücken aufbauen lassen, die gleichermaßen aber eben auch ein sphärisches Level anstreben und auch erreichen, das beileibe nicht jede Kapelle aus der Funeral-Doom-Szene in ihrer Laufbahn erreichen wird - und alleine das ist schon Grund genug, URZA abseits der ohnehin großen Klasse des neuen Releases noch einmal deutlich hervorzuheben.
Inhaltlich passiert dabei gar nicht mal so viel Ungewöhnliches; die Truppe aus der Haupstadt zelebriert die langsamen Tönen mal mit brachialen Sounds, mal wiederum mit melodisch ausformulierter Epik, nimmt sich aber vor allem ausreichend Zeit, ihren Songs etwas Unendliches zu verpassen. Auch wenn die Grundstimmung von den Abgründen bestimmt wird, die URZA mit den neuen Songs beschreiben möchte, kreiert die Band etwas sehr Monumentales, das in einer beeindruckenden Wechselwirkung mit den teils doch sehr finsteren Inhalten steht, die "The Omnipresence Of Loss" dauerhaft ausstrahlt. Der im Titel beschriebene Verlust ist allgegenwärtig, die Songs kämpfen mit einer anhaltenden Niederträchtigkeit, die wiederum einen starken Kontrast zu den gelegentlichen Hoffnungsschimmern steht, die über die Melodien transportiert werden. Dass zwischen Death Metal und klassischem Doom die gesamte Spannbreite aufgefahren wird, spricht ebenfalls für das Vermögen dieser jungen Band, zumal der homogene Charakter des Albums jederzeit erhalten bleibt. Und dennoch gibt es viele Richtungswechsel, deren Selbstwirksamkeit trotz des geringen Tempos sehr markant ist und die das Treiben auch in der absoluten Lava spannend gestalten - und den Terminus Funeral Doom um viele kleine Nuancen erweitern.
URZA ist mit einem Donnerschlag angekommen und bereichert die Szene auf Anhieb mit neuen Impulsen. Zwar mögen belebenden Elemente im Sinne des Genres irgendwie abstrakt erscheinen, doch wenn sie in der zähfließenden Masse existieren können, dann haben die Berliner dies hier unter Beweis gestellt. Von daher gibt es an dieser Stelle auch ausgiebige Glückwünsche für diese extrem düstere Messfeier!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes