USURPER - Twilight Dominion
Mehr über Usurper
- Genre:
- Heavy/Thrash Metal
- Label:
- Earache
- Release:
- 24.03.2003
- Metal Lust
- The Struggle Of Tyrants
- She-Devil
- Lycanthropic
- I Am Usurper
- Golem
- The Descent
- Utopian Nightmare
- Invincible Overlords
- Vatican Time Machine
- The Oath Of Silence
- Perpetual Twilight
Alter, was ist denn mit USURPER los? Ein Album wie „Twilight Dominion“ hätte ich nie im Leben von den Amis erwartet. Vorbei sind die Zeiten als USURPER als CELTIC FROST-Retroband durchgingen und hauptsächlich im Death/Black Metal zuhause waren. Verdammt oldschooliger Thrash Metal regiert jetzt, gespickt mit massenweise Heavy Metal-Zitaten und einigen Reminiszenzen an die Vergangenheit, vor allem das Tom Warrior „Uh“ darf natürlich nicht fehlen.
Da müssen sich die angesprochenen Poseurs wirklich warm anziehen, der USURPER macht keine Gefangenen. Absolutes Highlight ist dabei der vollkommen geniale Opener „Metal Lust“. Ich weiß nicht, wie oft ich diese Hymne in den letzten Wochen gehört habe, aber das Ding wurde einfach nicht langweilig. Thrashige Riffs treffen auf saucoolen Gesang und einen kultigen Refrain, dazu kommt dann noch das Break im Mittelteil, wo man unwillkürlich „hey hey hey“ mitbrüllt und dann ekstatisch den Refrain mitgrölt. Ja, das ist verdammt noch mal Metal! Und zwar endgeiler Metal!!
Aber damit ist „Twilight Dominion“, übrigens unterteilt in „Chapter I: Total Metal Lust“ und „Chapter II: Tales From The Chronovisor“, ja noch lange nicht beendet.
Im ersten Chapter ist es vor allem die zweite Hälfte, die den Hörer begeistern kann. „Lycanthropic“ und vor allem „I Am Usurper“ bewegen sich in Midtempofgefilden und glänzen mit mördermäßigen Riffs, letztgenannter Song hat darüber hinaus noch eine sehr einprägsamen Refrain. „Golem“ hingegen beginnt doomig, blastet dann drauflos, dann bewegen USURPER sich in mittleren Tempogefilden, bevor das Tempo wieder angezogen wird.
Im zweiten Chapter sind es vor allem „Utopian Nightmare“ und „Vatican Time Machine“, zwei Midtempokiller mit obergeilen Riffs, die sich im Ohr des Zuhörers festfressen.
Den Schlusspunkt setzt dann „Perpetual Twilight“, das zwischen doomigen Sounds und schnelleren Parts schwankt und von sehr coolen Gitarrenmelodien veredelt wird.
Der hier nicht angesprochene Rest der CD ist dabei keinen Deut schlechter, vor allem, weil USURPER ihre relativ langen Songs immer wieder geschickt auflockern, sei es durch Tempowechsel oder nette Effekte wie ausufernde Gitarrensoli oder ähnliches.
Ein weiterer Pluspunkt ist die fette, verdamt gut klingende Produktion von Neil Kernon (NEVERMORE, CANNIBAL CORPSE), die dafür sorgt, dass die Band trotz allen Old School Metal Roots immer nach 2003 und nicht nach 1983 klingt. Auch gerade deswegen ist „Twilight Dominion“ eine der positiven Überraschungen dieses Frühjahrs, wer auf Old School Thrash mit ordentlich Heavy Metal steht, der dürfte an USURPER Gefallen finden, auch und gerade wenn er die alten Scheiben nicht mochte.
Und mit Earache im Rücken sollte der Sprung aus dem totalen Underground hin ins Rampenlicht eines breiteren Publikums locker möglich sein, die nötige Klasse besitzt „Twilight Dominion“ allemal, daran besteht kein Zweifel.
Anspieltips: Metal Lust, I Am Usurper, Vatican Time Machine, Golem, Perpetual Twilight
- Redakteur:
- Herbert Chwalek