UTTERTOMB - Nebulas Of Self-Desecration
Mehr über Uttertomb
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Pulverised Records
- Release:
- 19.04.2024
- Nec Spe Nec Metu
- Exhumation Of The Womb's Splendour
- Gracelass Thaumaturgy
- Opisthotonic Funerals
- Aurora Cruoris
- Seraphobia
- Ominous Flesh Relinquishment
- Nebulas Of Self-Desecration
Neues Line-up, neue Energie, neues Album.
Neues Material von UTTERBOMB war in der Vergangenheit immer eine große Freude. Die Chilenen haben es im Laufe der Jahre geschafft, die Mischung aus extrem bedrohlichen Klängen, brachialem Doom und typisch tödlichem Geballer der älteren Schule zu einer Kombination zu vermengen, die von totalem Abriss bis hin zur erhabenen Walze aller beherbegen konnte. Leider hat die Band es aber bis dato immer bei EP- und Split-Releases belassen und ist aufgrund einiger Pausen nie so recht in Tritt gekommen. Der Split mit EVIL SPECTRUM liegt schon fünf Jahre zurück, das letzte eigene Material sogar noch zwei weitere Umdrehungen. keine Frage also, dass es jetzt langsam mal and er Zeit für neuen Stoff wird.
Mit "Nebulas Of Self-Desecration"soll dieses Bedürfnis nun gestillt werden, und das sogar erstmalig über die volle Distanz. Die Full-Length-Premiere gibt es standesgemäß bei Pulverised Records, dem Label, bei dem die Südamerikaner sich in der Vergangenheit schon austoben durften, dies allerdings in einer anderen Besetzung. Die Instabilität im Line-up dürfte schließlich auch zur etwas längeren Wartezeit geführt haben, die UTTERTOMB augenscheinlich auch nicht ganz so gut getan hat. Warum? Nun, in Sachen Atmosphäre und Beklemmung bleibt auf "Nebulas Of Self-Desecration" alles beim Alten. Die markante Handschrift ist sofort wiederzuerkennen, die tiefen Bässe bleiben der Signatur erhalten, und auch die doomigen Komponenten sind weiterhin Teil des UTTERTOMB-Sounds. Allerdings gelingt es dem Quartett diesmal nicht mehr ganz so überzeugend, die verschiedenen Elemente in einen ständigen Fluss zu bringen. Es wird viel vehementer geprügelt, das Uptempo wird zu einem Dauergast, und wenn es mal etwas erhabener zugehen soll, liegt eine gewisse Unruhe in der Luft, weil man stets vermutet, dass UTTERTOMB die sphärischen Elemente nicht ausreizen und stattdessen lieber auf Vollgas-Geknüppel setzen könnte. Dies geschieht zwar nach wie vor auf einem recht hohen Niveau, allerdings muss man gerade zu Beginn einige Abstriche machen, weil die Songs relativ rumpelig klingen und gerade in den flotten Passagen einige Details verschwimmen. 'Exhumation of The Womb's Splendour' ist noch im Soll, doch in 'Graceless Thaumaturgy' und 'Opisthotonic Funerals' bleibt eine Menge Soundmatsch übrig, der das durchaus vielseitige Material überhaupt nicht zur Geltung kommen lässt.
Die Produktion ist vielleicht auch das Kernproblem, da die Gitarren nicht optimal abgemischt sind und von den prallen Bässen überlagert werden. Dies bessert sich immer dann, wenn die Chilenen das Tempo rausnehmen und mit satten Old-School-Grooves arbeiten, doch verglichen mit den letzten Releases geschieht dies für meinen Geschmack zu selten - und das nicht nur wegen der rein technischen Mängel. Dabei sind die Ideen, die "Nebulas Of Self-Desecration" zugrunde liegen, definitiv überzeugend, was die Sache zu einem leichten Dilemma macht.
Womöglich liegt es an der Vorab-Promo, vielleicht aber auch nicht: Letztlich fehlt es dem Sound von UTTERTOMB auf dem neuen Album leider an der nötigen Wucht, aber auch an differenzierten Spuren. "Nebulas Of Self-Desecration" bleibt unterm Strich zwar trotzdem ein ordentliches Ballergeschoss, doch ausgehend von den letzten beiden EPs waren die Erwartungen an die erste Full-Length doch ein bisschen höher. Dank eines guten Finishs bleibt eine leichte Empfehlung übrig, allerdings mit dem Verweis, dass UTTERTOMB in der Vergangenheit überzeugender war.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes