VøLUS - Merciful The Dying Light
Mehr über Vølus
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Vargheist Records
- Release:
- 07.09.2024
- Crowns Of Ulthar
- Sanity Forsaken
- Blasphemies Infernal Strife
- Merciful The Dying Light
- Hissing Dissent
- Revengeance Of Blood
- Between Two Fires
Roher Brutalo-Stoff eines bislang übersehenen Soloprojekts.
Die Zahl der Soloprojekte im extremen Metal scheint aktuell so groß wie nie zuvor; die neuen Aufnahmemöglichkeiten schaffen völlige Unabhängigkeit und keine zusätzlichen Verpflichtungen im Hinblick auf Terminpläne und kalendarische Überschneidungen, so dass hier auch brutaler Stoff abseits jeglicher Bandzugehörigkeit problemlos produziert werden kann - vorausgesetzt natürlich, man verfügt über die entsprechenden Fertigkeiten an den Instrumenten und, manchmal noch schwieriger, an den Vocals.
Justin Vølus bringt diese Eigenschaften allesamt mit und hat sich in den letzten Jahren mit seinem Soloprojekt VØLUS bereits einen Namen im amerikanischen Underground machen können. Zählt man Demos und EPs mit, ist "Merciful The Dying Light" bereits der siebte Release in den vergangenen sechs Jahren und womöglich auch das bisherige Highlight im Schaffen des Musikers aus South Carolina. Der meist brutale, ruppige Death Metal überzeugt mit Anleihen aus dem rauen Black-Metal-Segment und einer technische exzellenten Aufbereitung. Der Mastermind ist definitiv fit an allen Instrumenten, kreiert ordentliche Riffs, ist vor allem im Rhythmusbereich eine sichere Bank und kann auch bei den Growls uneingeschränkt seinen Mann stehen. Bleibt am Ende eigentlich nur das Songwriting, und auch hier zeigt sich VØLUS auf einem absolut konkurrenzfähigen Niveau. Das Material von "Merciful The Dying Light" pendelt zwischen flotten, meist thrashigen Parts, brutalem Old-School-Death und einer äußerst dreckigen Prise VENOM-Atmosphäre und mörtelt kompromisslos nach vorne. Vor allem der flott vorangaloppierende Titelsong und das groovige 'Sanity Forsaken' lassen aufhorchen; aber auch das gelegentlich an MORBID ANGEL erinnernde 'Hissing Dissent' und das etwas epischere 'Between Two Fires' gehören zu den Nummern, die im Repeat-Modus ganz vorne stehen - wirklich gutes Todesblei, bei dem man kaum glauben mag, dass hier kein komplettes Bandgefüge am Start ist.
Einschränkungen bietet die Platte lediglich mit Blick auf die Produktion, die dann doch etwas basischer ausgefallen ist und den Gitarren etwas zu wenig Raum lässt; dabei hat VØLUS grundsätzlich auch hier nichts zu verbergen. Angesichts des durchweg überzeugenden Materials ist dieser kleine Makel daher auch gut zu kompensieren, so dass man eigentlich gar nicht anders kann, als dieser Ein-Mann-Walze eine klare Empfehlung auszusprechen. Das morbide Gehacke mag zwar sehr puristisch sein, aber genau darin liegt auch die Besonderheit in den sieben Tracks von "Merciful The Dying Light".
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes