VADER - Thy Messenger (EP)
Mehr über Vader
- Genre:
- Death Thrash Metal
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 31.05.2019
- Grand Deceiver
- Litany
- Emptiness
- Despair
- Steeler (JUDAS PRIEST-Cover)
EP der Extraklasse.
Bevor uns Peterchens VADER Ende des Jahres mit einem neuen Studioalbum, das den bisherigen Arbeitstitel "…And Then There Was Only Pain" trägt, beehrt, möchte er die Wartezeit etwas verkürzen und die Anhänger der polnischen Riff-Dampframme auf die kommende Festivalsaison vorbereiten. Das geschieht der mit heftigen 5-Track-EP "Thy Messenger", die ungemein kurzweilig und knackig aus den Boxen drischt und wesentlich mehr beinhaltet als schnöde ein, zwei neue Tracks.
Bereits der EP-Opener 'Grand Deceiver' ist ein Wüterich vor dem Herrn und wer VADER kennt, weiß, dass seine Lieblinge nichts Halbgares veröffentlichen. Und so klingt auch dieser Dosenöffner äußerst druckvoll und pumpt sich mit voller Kraft nach vorne. 'Emptiness' regt die Nackenmuskulatur mehr denn je, die kommenden Festivalgänger zur puren Ekstase an. Abrissbirne VADER zeigt sich auch dank knackiger Produktion von der besten, derbsten Seite, ohne jedoch die bemerkenswert coolen Soli außen vor zu lassen. "So muss Death Metal klingen, so und nicht anders", dachte ich beim folgenden Genre-Paradebeispiel 'Despair': schnörkellos, brutal und direkt in die Magengrube tretend.
Für diese EP haben sich die Polen zudem noch zwei Besonderheiten ausgedacht: Zum einen hat VADER vor rund 20 Jahren das Album "Litany" aufgenommen und auf die Menschheit losgelassen. Und da sich innerhalb von zwei Dekaden doch einiges tut, gibt es nun anno 2019 auf "Thy Messenger" die Neueinspielung zum damaligen Titeltrack. So haben sich die VADER-Musiker ein Hintertürchen geöffnet, um einige "Litany"-Songs bei den künftigen Festivalshows zu präsentieren. Aktuell knallt die Neueinspielung wie Bolle und macht ungeheuren Spaß. Zum anderen waren die Jungs bereits in der Vergangenheit (Stichwort: "Future Of The Past") Freunde von gepflegten Cover-Versionen. Diesmal ehren sie den eher klassischen Stahl mit einer astreinen JUDAS PRIEST-Coverversion von 'Steeler'. Klar hebt sich der Track vom restlichen Quartett ab, macht aber nicht minder Spaß, was man auch den VADER-Burschen merklich anhört. Und die Tatsache, dass sich die Mixtur aus VADERs Peter und dem Metalgod Halford wie eine düstere Version von RAGEs Peavy anhört, ist definitiv eine Angelegenheit, die man sich angehört haben muss.
Mit "Thy Messenger" trifft VADER den Zahn der Zeit, haut uns einen mehr als gelungenen Festival-Anheizer und Album-Appetizer um die Ohren. Wenn "..And Then There Was Only Pain" auch nur ansatzweise so viel Freude macht wie die vorliegende EP, wird es unter dem Tannenbaum 2019 ordentlich brennen.
- Redakteur:
- Marcel Rapp