VADER - XXV
Mehr über Vader
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Regain Records
- Release:
- 19.05.2008
- InVaders (Intro)
- Chaos
- Vicious Circle
- Crucified Ones
- Dark Age
- Reign-Carrion
- Silent Empire
- Sothis
- Incarnation
- Reborn In Flames
- Blood Of Kingu
- Carnal
- Fractal Light
- Red Passage
- Black To The Blind
- Kingdom
- Wings
- Xeper
- Cold Demons
- Final Massacre
- Reign Forever World
- Epitaph
- Dark Transmission
- Fear Of Napalm
- Wyrocznia
- Tyrani Pickiel
Fünfundzwanzig Jahre existiert die polnische Death-Metal-Institution VADER inzwischen schon. Diesen Fakt finde ich aber nicht nur aufgrund der Tatsache, dass VADER sich auch nach einem Vierteljahrhundert live immer noch den Arsch aufreißen, als würde sie keiner kennen, beachtlich. So sollte eigentlich jedem, der in Geschichte nicht komplett geschlafen hat, und dem die Worte "Ostblock" oder "Eiserner Vorhang" etwas sagen, ahnen können, dass es eine Death-Metal-Band dort wohl sicher nicht sehr einfach gehabt haben wird. Aus diesem Grunde lassen die Jungs um Piotr "Peter" Wiwczarek auch gewaltig die Korken knallen und werfen mit "XXV" ein Best-of-Album allerfeinster Güte auf den Markt.
Zugegeben, ich gehöre eigentlich auch zu dem Schlag Menschen, die bei Best-of-Alben erstmal das Gesicht verziehen, müffeln derartige Projekte doch meist einfach nach Geldmacherei oder Wartezeitüberbrückung in kreativen Funklöchern. Hin und wieder gibt es dann aber doch Ausnahmen, die eben solche in der Tat auch für Fans attraktiv machen, die eigentlich schon einen Großteil oder alle Scheiben einer Kapelle besitzen. "XXV" ist ganz klar ein solcher Rundling: Ein Kauf ist tatsächlich sowohl denjenigen ans Herz zu legen, die schon immer mal was von VADER haben wollten, als auch den Hardcore-Fans, die eigentlich schon alles der Polen besitzen. So hat man nicht einfach lieblos eine Setlist aus Klassikern zusammengestellt, wie das bei vielen Herren und Damen so üblich ist, sondern man ließ sich nicht lumpen, die ganzen alten Schinken im hochglanzpolierten Soundgewand neu aufzunehmen. Richtig gehört, die Doppel-CD mit guten 95 Minuten Spielzeit ist komplett neu eingespielt worden - und wie! VADER knüppeln sich kompromisslos durch die fünfundzwanzig Songs die allesamt das Prädikat "besonders Wertvoll" tragen und gelegentlich, im Vergleich zu den Originalen, auch leicht verändert daherkommen. Ob 'Chaos', 'Sothis', 'Silent Empire', 'Wings' oder 'Carnal', es ist wirklich so gut wie alles auf dem Silberling enthalten, was man von VADER kennen und lieben gelernt hat. Abgerundet wird das Ganze dann mit dem TERRORIZER-Cover 'Fear Of Napalm' und einem Cover der polnischen Thrasher KAT, nämlich 'Wyrocznia'.
Regelrecht unheimlich finde ich dabei, dass selbst bei solch einer Studioaufnahme die Spielfreude, für die VADER seit jeher bekannt sind, aus den Boxen strahlt. Man kann sich richtig vorstellen, wie die Burschen im Studio stehen und vor sich hin grinsen, während sie die Songs aus frühesten Tagen auf Band pressen. Ich fand diese Tatsache schon auf der Tour im Mai sehr beachtlich, VADER haben mich damals wirklich auf ganzer Linie überzeugt. Aber dass man selbst nach fünfundzwanzig Jahren echt noch Lust hat, mit soviel Elan an eine Best-of-Scheibe zu gehen, sollte - meiner Meinung nach - mindestens ebensoviel geehrt werden. Und ich bin auch nicht müde, ständig zu wiederholen, dass sich viele der Bands, die auf eine ähnlich umfangreiche Geschichte wie VADER zurückblicken können, sich davon eine, ach was sage ich, am besten gleich ein paar Scheiben abschneiden sollten. Ich werfe hier einfach mal den Namen TESTAMENT in den Raum, die anno 2008 live etwa so aufregend wie eine Raufasertapete auf Valium daherkommen.
Zusammenfassend kann ich "XXV" uneingeschränkt empfehlen, bei solchen Best-of-Alben kann man durchaus bedenkenlos zugreifen. Wer auf VADER steht oder die sympathischen Polen endlich mal näher kennen lernen möchte, ist hier goldrichtig und braucht sich auch in keinster Weise verarscht vorkommen.
Anspieltipps: Chaos, Silent Empire, Dark Transmission, Wings, Carnal
- Redakteur:
- Hagen Kempf