VALKYR - Sovereign
Mehr über Valkyr
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Eigenvertrieb
- Release:
- 06.06.2015
- New World Order
- Kingdom Of Salvation
- Under The Spell Of Time
- Phobia (Kreator Tribute)
Ausbaufähig.
"Summ' mal dieses eine Melo-Death-Riff, ja, das, das die meisten Bands immer wieder verwenden". Vermutlich habt ihr jetzt alle ein Riff im Ohr, das irgendwie nach einer Mischung aus AMON AMARTH, DARK TRANQUILLITY und IN FLAMES klingt. Und die Tatsache, dass jetzt alle schon eine relativ genaue Vorstellung des Songwritings der Debut-EP von VALKYR aus dem schönen Ruhrpott haben, umschreibt das Problem, das ich mit "Sovereign" habe. Einerseits setzt das Trio die Genre-Blaupause recht gekonnt um, andererseits verlässt die Band sich auf ihrem Erstlingswerk auch auf eben jene Blaupause ohne zu weit davon abzuweichen. Für das erste Release kann das sicher verziehen werden, doch es geht ja nicht nur darum, was eben noch durchgeht, sondern wie sich "Sovereign" im nationalen und internationalen Vergleich schlägt.
Und da offenbaren sich doch noch einige Schwächen. Während die Meister des Melodic-Death-Fachs Experten darin sind, die vorhin angesprochene Blaupause zu nehmen, zu verändern und sich daraus ihre eigenen Songs und ihren eigenen Sound zu stricken, bleibt eben diese Adaption bei VALKYR oftmals in den Anfängen stecken. So ist zwar keine der drei Eigenkompositionen auf "Sovereign" ein Ausfall, ein echter Volltreffer, der Langzeitwirkung entwickelt, ist aber eben auch nicht dabei. Am ehesten wäre noch 'Under The Spell Of Time' hervor zu heben, bei dem die Schlachtjungfern (so die Beschreibung von Walküren in der nordischen Mythologie) mit dezenten Black-Metal-Einflüssen auftrumpfen können und dem Song so eine etwas eigene Note verpassen.
Der große Schwachpuntk des Vier-Trackers ist allerdings der noch ziemlich eindimensonale Gesang. Dieser wäre sowohl in puncto Ausdruck als auch was die Melodieführung angeht noch deutlich ausbaufähig. Es bleibt zu hoffen, dass der Ruhrpott-Dreier bis zum angekündigten Full-Length-Debüt das Songwriting noch etwas ausbauen und abwechslungsreicher gestalten kann und noch etwas mehr Augenmerk auf den Gesang legt. Mit einem etwas druckvollerem und klarerem Sound und ohne mittelprächtige Coverversionen wie von KREATORs 'Phobia' steht einer klaren Empfehlung für Genre-Fans dann auch nichts mehr im Wege.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Ben Kettner