VALO, VILLE - Neon Noir
Auch im Soundcheck: Soundcheck 01/2023
Mehr über Valo, Ville
- Genre:
- Dark Altermative Rock
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Spinefarm Records
- Release:
- 13.01.2023
- Echolocate Your Love
- Run Away From The Sun
- Neon Noir
- Loveletting
- The Foreverlost
- Baby Lacrimarium
- Salute The Sanguine
- In Trenodia
- Heartful Of Ghosts
- Saturnine Saturnalia
- Zener Solitaire
- Vertigo Eyes
Dark Rock der blassen Art.
VILLE VALO ist zurück. Manchen Lesern wird der Name so gar nichts sagen, immerhin handelt es sich bei "Neon Noir" um sein Debütalbum. Bekannt wurde der Sänger und Drummer mit seiner ehemaligen Band HIM (ursprünglich HIS INFERNAL MAJESTY), die bis 2017 existierte. Den großen Durchbruch konnten die Finnen seinerzeit im Jahr 2000 mit dem Album "Razorblade Romance" inklusive dem Hit 'Join Me (In Death)' abfeiern. HIM galt zu der Zeit als die Speerspitze des Dark Rocks und nicht zuletzt auch als Wegbereiter stilistisch ähnlich gelagerter Bands. Ganz nebenbei war und ist VILLE VALO auch als Gastmusiker diverser Bands (BLOODHOUND GANG, CRADLE OF FILTH, THE 69 EYES) gefragt.
Weit mehr als zwei Dekaden später darf die düster-rockende Gemeinde gespannt sein, was der sechsundvierzigjährige Musiker solotechnisch zustande bringt. Stilistisch lehnt sich der Finne nicht aus dem Fenster, es erwartet den Hörer ein Mix aus Pop und gefälligem Dark Rock, der niemand ernsthaft in Seelennot bringt und keine Schmerzen verursacht. Das ist auf der einen Seite zwar angenehm zu konsumierende Radiomusik, auf der anderen Seite stellt sich aber die Frage, ob VILLE VALO an die alten Glanzzeiten anzuknüpfen vermag, zumindest was die Kompositionen angeht. Die Antwort darauf fällt eher ernüchternd aus. Die insgesamt zwölf Songs laufen gefällig durch, ohne nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen. Seicht produziert und mit zuckersüßen Melodien verziert fehlt dem Album am Ende der rechte Biss. Einzig 'Salute The Sanguine' und der meiner Meinung nach beste Song der Platte 'The Foreverlost' sorgen für ein wenig Schmackes.
Ansonsten zeigt VILLE VALO überwiegend seine melancholische Seite. Sicher, das kauft man ihm ohne Bedenken ab und im Prinzip ist das Ganze auch nicht schlecht gemacht. Dennoch macht sich bei mir persönlich etwas Enttäuschung breit, da die meisten Titel nach einem einheitlichen Muster gestrickt sind und es über die Albumdistanz doch etwas an Spannung fehlt. Ein wenig fetziger hätte ich mir dieses Album schon gewünscht, Freunde des seichten Rocks und der Entschleunigung dürfen "Neon Noir" mit Sicherheit gern antesten.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Frank Wilkens