VANDEN PLAS - The Seraphic Clockwork
Auch im Soundcheck: Soundcheck 06/2010
Mehr über Vanden Plas
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Frontiers (Soulfood Music)
- Release:
- 04.06.2010
- Frequency
- Holes In The Sky
- Scar Of An Angel
- Sound Of Blood
- The Final Murder
- Quicksilver
- Rush Of Silence
- On My Way To Jerusalem
- Eleyson (Bonus Track)
VANDEN PLAS melden sich nach vierjähriger Abstinenz zurück.
VANDEN PLAS gehören aktuell sicherlich zur Speerspitze der deutschen Prog-Szene. Alben wie "Beyond Daylight" oder "Christ 0" gehören zum Stärksten, was in den letzten Jahren aus Deutschland an progressiven Metal kam.
Und obwohl ich ja bekanntermaßen bekennender Proggie bin, standen VANDEN PLAS nie im absoluten Fokus meines musikalischen Interesses. Natürlich, man kennt ihre Alben, viele stehen im Schrank und man hört sie auch gerne. Aber nachdrücklich und mehr oder minder dauerhaft haben sich bei mir letztendlich nur das Debüt "Color Temple" und der 2002er-Streich "Beyond Daylight" in den Player geschlichen. Und ich kann euch auch sagen, woran das liegt. Die sympathischen Lauterer sind mir zu häufig diese typische Prog-Band. Die Band, deren großen Vorbilder DREAM THEATER, QUEENSRYCHE und RUSH sind und diesen Stil bedingungslos und - wichtig! - ohne große Weiterentwicklung spielen.
Und das ist auch auf "The Seraphic Clockwork" im Prinzip nicht anders. Schon das eröffnende 'Frequency' ist zu Beginn eine echte DREAM THEATER-Verbeugung und auch die Gitarren und Keys in 'Sound Of Blood' atmen viel von "Images & Words", die Chöre einiges von "Operation: Mindcrime". Das ist natürlich ganz weit davon entfernt, keine gute Musik zu sein, aber so richtig originell ist es eben auch nur bedingt. Einziges echtes Alleinstellungsmerkmal ist immer noch der Gesang von Andy Kuntz, der nachwievor ein bisschen gequetscht klingt, aber dadurch auch immer sofort zu erkennen ist. Wie schlimm die fehlende Originalität ist, hängt letztlich immer von den Songs an sich ab. Und da läuft der aktuelle Silberling doch recht deutlich hinter den genannten Höhepunkten der PLAS-Diskografie ins Ziel.
Lediglich 'Scar Of An Angel' und das knapp 13-minütige 'On My Way To Jerusalem' können sich nach einem knappen Dutzend Durchläufen in den Lauschlappen mit Nachdruck einnisten. Da gibt es tolle Hooks, viele angenehme Melodien und trotz aller technischen Finessen einen durchgehenden roten Faden. Auf der anderen Seite sind Songs wie 'The Final Murder' oder 'Quicksilver' tatsächlich etwas zu lang und könnten die oder andere Schönheitsstraffung gebrauchen. Da passiert auf die Dauer von knapp zehn Minuten einfach nicht genug, was wirklich passieren muss.
Dennoch ist das natürlich meckern auf ziemlich hohem Niveau. "The Seraphic Clockwork" ist ein gutes Album, welches man Fans und Proggies auch definitiv ans Herz legen kann, selbst wenn es nicht an die Klasse der genannten Referenzbands und der eigenen Referenzalben heran kommt. Zumindest letzteres kann man als klitzekleine Enttäuschung nach längerer Abstinenz werten. Aber da sind wir dann wieder beim Meckern auf hohem Niveau.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk