VANGUARDIAN - II: The Heretic (EP)
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- Genre:
- Modern Metal / Progessive
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Inverse Records
- Release:
- 16.12.2022
- Back To Stone Age
- The Collider
- Pantheon
- The Heretic
Alles mitnehmen, was geht.
Das Quartett VANGUARDIAN aus Finnland hat soeben seine EP "II: The Heretic" als Zwölf-Zoll-Vinylsingle veröffentlicht, die digitale Variante soll im Januar 2023 folgen. Die Band spielt unter dem Oberbegriff moderner Prog-Metal eine eigenwillige Mixtur, die keine Stilbrüche und schroffen Übergänge scheut.
Mit einem Intro, das von Bass und Schlagzeug getragen wird und in das die Gitarre einige wohlplazierte Riffs einstreut, eröffnet 'Back To Stone Age' die EP, doch schon bald geht die Nummer in ein amelodisches Riffing über, und der Sänger oszilliert zwischen punkigem Raunzen und Black-Metal-Geschrei. Etliche Tempowechsel und stilistische Umbrüche folgen, kleine Exkurse in Richtung Funk und Thrash eingeschlossen. 'The Collider' lässt mit einem orientalisierenden Gitarrenthema aufhorchen und scheint etwas stringenter, obgleich es auch hier zu einigen abrupten und nicht immer schlüssigen Brüchen kommt. Kann man 'Pantheon' als die Ballade von "II: The Heretic" bezeichnen? Das Stück fängt ruhiger und harmonischer an, ergeht sich dann aber auch in verschiedene Sprünge und Kapriolen. Allmählich drängt sich der Verdacht auf, dass VANGUARDIAN ein Talent für gelungene Intros hat, es aber nicht schafft, gute Ideen zu kanalisieren. Nicht ganz schlüssig in diesem Stück, aber sehr ansprechend, ist die von Bass und Drums besorgte Schlusspassage, die von einem überraschend melodischen Gitarrensolo gekrönt wird. Im Quasi-Titelstück 'The Heretic' schließlich tobt sich die Gruppe über sieben Minuten lang zwischen Alternative Rock und Thrash Metal, zwischen starken Parts der Bassgitarre und pathetischen Keyboards aus.
Als Fazit sind wenig Melodie, eine gekonnte, proggige Rhythmusarbeit, ein guter Bassist, ein nerviger Sänger und ein paar nette Gitarrensoli festzuhalten. Für mich ist hier kein roter Faden und keine Notwendigkeit für die willkürlichen Brüche erkennbar. Handwerklich ist die Musik von VANGUARDIAN gut gemacht, emotional spricht sie mich nur stellenweise an.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Stefan Kayser