VANHELGD - Atropos Doctrina
Mehr über Vanhelgd
- Genre:
- Death Metal / Black Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Dark Descent Records
- Release:
- 12.07.2024
- Saliga Äro De Dödfödda
- Kom Dödens Tysta Ängel
- Ofredsår
- I Ovigd Jord
- Atropos Hymnarium
- Galgdanstid
- Kerernas Törst
- Gravjordsfrid
Frischzellenkur geglückt!
VANHELGD macht keinen Hehl daraus, dass die Umstände und Folgen der Pandemie die Band mächtig aus dem Gleichgewicht gebracht haben. Nach dem 2018er Langdreher "Deimos Sanktuarium" hat die Band sich folglich auch erst einmal zurückziehen müssen, um die weitere Zukunft zu diskutieren und zu schauen, wie man mit all den gebotenen Beschränkungen auch künftig weiter das Niveau der letzten beiden Scheiben würde halten können. Aus der Not haben die Skandinavier jedoch eine Tugend gemacht, neue Kraft getankt, sich musikalisch aber ebenfalls noch einen ganzen Schritt weiter bewegt. Aus dem finsteren Todesblei der Vergangenheit ist mittlerweile ein stimmiger, nach wie vor sehr rauer Death/Black-Metal-Mix geworden, den sich die Herrschaften von Magnus 'Devo' Andersson (MARDUK) passend in Szene setzen lassen haben.
Der Einstieg in "Atropos Doctrina" ist letztlich auch kein leichter geworden, weil die Band sich nach wie vor nicht ganz dazu durchringen kann, die hymnischen Ansätze auch bis ins letzte Detail durchzuplanen. 'Saliga Äro De Dödfödda' tönt daher noch ein bisschen sperrig aus den Boxen, definiert aber sofort die morbide Atmosphäre, die sich als roter Faden durch alle acht Kompositionen zieht. Doch je weiter man in die neue Scheibe eintaucht, desto erhabener sind auch die nicht ganz so offenkundig vorangeschobenen melodischen Einsprengsel, die den besagten hymnischen Anteil der neuen Scheibe direkt mal weit nach oben schießen lassen. Das epische 'Kom Dödens Tysta 'Ängel' und das wirklich fantastische 'Ofredsår' nähern sich sogar der Viking-Szene, in der sich später auch majestätisch ausformulierte Stücke wie 'Kerernas Törst' und 'Gravjordsfrid' wiederfinden. Freunde von THYRFING werden hier auf jeden Fall mit eleganter todesmetallischer Wucht in die Arme geschlossen. Und mit dem bärenstarklen 'Galgdanstid' hat VANHELGD noch einen weiteren Hochkaräter im Gepäck, der die Investitionsargumente noch einmal auf höchstem Niveau verstärkt.
Von daher ist die Pause auf keinen Fall als problematischer Einschnitt zu werten, sondern tatsächlich als eine echte Frischzellenkur, mit der sich die schwedische Finster-Fraktion auf jeden Fall sofort wieder in den Interessensbereich der extremen Szene katapultiert und dort auch umgehend wieder einen Platz als einer der meistversprechenden Acts aus dem dortigen Underground sichert!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes