VARG - Das Ende aller Lügen
Mehr über Varg
- Genre:
- Pagan Metal
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- Napalm Records
- Release:
- 15.01.2016
- Der große Diktator
- Das Ende aller Lügen
- Revolution
- Streyfzug
- Achtung
- Dunkelheit
- Totentanz
- Einherjer
- Wintersturm
- Ascheregen
Das Heulen der Wölfe.
Bereits mit der "Rotkäppchen"-EP vom Vorjahr hat VARG ein großes Missverständnis der deutschen Märchengeschichte aufgedeckt und das Ende aller Lügen eingeläutet. Entsprechend haben die Coburger Wölfe ihr nunmehr fünftes Album auch betitelt, ein Album, das VARG in bemerkenswerter Form zeigt. Thematisch möchte ich nicht zu viel verraten, aber wer die VARG'sche "Rotkäppchen"-Interpretation schon gelungen fand, wird auf "Das Ende aller Lügen" sehr viel Neues erfahren.
Doch auch musikalisch gehört "Das Ende aller Lügen" sicherlich zu den mit Spannung erwarteten Alben in der ersten 2016er Jahreshälfte: Konnte "Guten Tag" vor dreieinhalb Jahren nicht viele VARG-Fans zufrieden stimmen, hält das neue Eisen im Feuer wieder sämtliche Trademarks bereit, für die die Band einst so gefeiert wurde: harsche und zum Teil auch epische Wolfshymnen in Hülle und Fülle, wütender und harter, aber sogleich auch ehrlicher Pagan Metal, der mit viel Abwechslung und zum Teil tollen Melodien für sehr viel Redebedarf in der Szene sorgen wird.
VARG beginnt mit 'Der große Diktator' und 'Revolution' gleich in gewohnter, beinharter Manier, ehe sich mit dem Titelstück, sowie dem eingängigen 'Streyfzug' und dem herausragenden 'Achtung' auch hymnische, zum Teil auch melodische Aspekte in die erste Albumhälfte schmuggeln. Zwar sind nach wie vor hauchzarte NDH-Elemente nicht von der Hand zu weisen, doch das Pagan-Zepter schwebt nach wie vor über der Band und ihrer Ausrichtung. Desweiteren macht 'Dunkelheit' seinem Namen alle Ehre, doch anstatt in Melancholie und Nachdenklichkeit zu verfallen, rasen die Riffs umher als gäbe es kein Morgen mehr. Mit 'Totentanz' hatte ich anfangs meine Probleme, doch mit der Zeit passen die weiblichen Vocals sehr gut zur Ausrichtung und der Totentanz zum Album. 'Einherjer' ist ein ebenso großartiger, da gewaltiger und sich stetig aufbauender Song, wie das derbe, stürmische 'Wintersturm', das alles zerstört, was bei drei nicht auf den Bäumen ist. Noch vor dem letzten Song wird klar, dass VARG hier die Crème de la Crème ihres Song-Repertoires verbrät und auch das bittersüße, von Melancholie und bisweilen auch Traurigkeit getragene 'Ascheregen' nichts daran ändert, dass sich die Band mit diesen knapp 40 Minuten musikalisch von der besten Seite zeigt.
Nicht nur Frontwolf Freki gibt auf "Das Ende aller Lügen" Vollgas, auch die instrumentale Fraktion legt sich mächtig ins Zeug, um VARG nach "Guten Tag" wieder in die Szene-Top-10 zu bringen. Zumindest gelingt dem Wolfsrudel mit diesem Zehnerpack das erste dicke Ausrufezeichen, an dem die Kollegen erst einmal vorbeiziehen müssen. In Anbetracht der Hitdichte, des tollen Hymnenpotentials und der gewaltigen Ausrichtung wird das jedenfalls kein einfaches Unterfangen.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp