VARG - Götterdämmerung (EP)
Mehr über Varg
- Genre:
- Metal
- Label:
- Napalm Records
- Release:
- 17.04.2017
- Götterdämmerung
- Hel
- Beißreflex
- Knochenpfad
Twilight Of The Wolves
Um eines vorweg zu nehmen: In dieser Album- bzw. EP-Kritik nehme ich ausschließlich Stellung zur Musik – nicht zu der gesellschaftlichen Akzeptanz der Band, nicht zu den letzten Werken und auch nicht zu der - zugegeben arg angestaubten – Wolfsthematik der Band. Hier geht es einzig und allein um die neue EP "Götterdämmerung" von VARG.
Ich musste schon drei Mal auf das – zugegeben wirklich coole – Artwork gucken, um rein musikalisch gesehen (!) die neuste 4-Track-Veröffentlichung nicht mit HEAVEN SHALL BURN zu verwechseln. Eine gewagte These, das weiß ich, doch von der instrumentalen Ausrichtung her, liefern die Coburger hier eher melodischen Death Metal ab anstatt wie gewohnt im Pagan-Umfeld herumzuwildern.
Entsprechend aggressiv preschen die neuen Stücke nach vorne. Ein moderner Mix aus ruhigen, bedrohlichen und brutalen Up-Tempo-Momenten, die wie im Titeltrack mit epischen, in 'Beißreflex' mit wuchtigen Mid-Tempo-Nuancen und in 'Knochenpfad' in fast schon beängstigenden Passagen ausgeschmückt werden.
Doch abermals könnten die Textpassagen für Stirnrunzeln oder Kopfschütteln sorgen: Da frisst der Herr der Flammen Eisen und Stahl, dort wird auf "Krieger" mit "unbesiegbar" gereimt, hier schlitzen sie Mäuler auf, dort wird "Tu es!" immer wiederholt – das wirkt einmal mehr in deutscher Sprache sehr plakativ, doch dürfte man gleichzeitig auch nicht den Fehler machen und bei anderen Bands die Texte übersetzen – das ist bei manchen Aushängeschildern auch nicht gerade das Gelbe vom Ei.
Fans finden hier wohl einmal mehr ein gefundenes Fressen zur kommenden Tour mit MILKING THE GOATMACHINE und DEBAUCHERY, Feinde werden auch diesmal wohl einen großen Bogen um "Götterdämmerung" machen. Einmal mehr trennt VARG die Spreu vom Weizen, einmal mehr ist es genau das, was sie wollen.
- Redakteur:
- Marcel Rapp