VARIOUS ARTISTS - ALBATROSS / VESTAL CLARET Split
Mehr über Various Artists
- Genre:
- Progressive Heavy Metal / Doom Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Release:
- 30.03.2012
- ALBATROSS - Wither
- ALBATROSS - Uncle Sunny At The Tavern
- ALBATROSS - Kissing Flies
- ALBATROSS - From Ashes Comes Life
- VESTAL CLARET - Black Priest
US Amerikanisch-indische Gemeinsamkeiten.
Nach der EP "Dinner Is You" kehrte Indiens Horror-Metal-Outfit ALBATROSS 2012 zurück mit einem Split-Album, das sie zusammen mit den US Amerikanern VESTAL CLARET veröffentlichten. Letztere haben mittlerweile den hier enthaltenen Song 'Black Priest' auf ihrem 2014er Album "The Cult Of Vestal Claret" in einer neu eingespielten Version via Cruz Del Sur Records veröffentlicht, so dass dieser über siebzehn Minuten lange Song nur für Fans der Band um SEAMOUNT- und HOUR OF 13-Mann Philip Swanson interessant sein dürfte. Alle anderen können erstmal zu besagtem Album greifen, diese Split-CD ist hauptsächlich wegen der indischen Band interessant.
Auf "The Kissing Flies" ist ein Einfluss auf die Fünf vom Subkontinent unüberhörbar: KING DIAMOND. Sowohl in der Art zu singen, die Biprorshee Das an den Tag legt, wie auch in den schwermetallischen, komplexen Kompositionen. Zwei Dinge sind aber gegenüber der genannten ersten EP gleich geblieben: Zuerst einmal das verbesserungswürdige Artwork, bei dem wieder die Idee gut, die Umsetzung aber eher mäßig ist - was übrigens auch für die VESTAL CLARET-Seite der Split-CD gilt - sowie die Tatsache, dass es erneut ein Intro gibt, das die Geschichte einleitet. Aber dann wird es heftig und der KING scheint mit seinen Einflüssen mehr als deutlich durch. Nur kreischt Das nicht gar so nervtöted, wie es der Däne gerne tut.
Das abwechslungsreiche 'Uncle Sunny At The Tavern' ist ein brillanter Song, der wirklich auch auf einer MERCYFUL FATE- oder KING DIAMOND-Scheibe ein gutes Gesicht machen würde. Das kreischt, singt und spricht sich durch diesen beinahe sieben Minuten langen Song, und auch die Gitarrensoli sitzen. Dazu ein eingängiger Refrain bestehend aus der Liedzeile "Raptorsville Is Dying". Das ist ganz großes Metal-Kino, unterstützt von WOLF-Sänger Niklas Stalvind.
Wie auch schon auf der Debüt-EP erzählt die Band eine durchgehende Horror-Geschichte über eine kleine Stadt, fokussiert dann aber auf den ganz persönlichen Horror einer einzelnen Person. 'Kissing Flies' nimmt das auf und spinnt die Story zehn Minuten lang weiter, die Musik ist heavy, erinnert mich gelegentlich, besonders zu Beginn des Liedes, auch ein wenig an frühe DARK QUARTERER. Das Riffing ist weniger zielgerichtet, fast schon Selbstzweck, wild und ungezügelt. Das kreischt-singt, es gibt sogar einen Refrain, aber auch echte Death-Metal-Growls. Sehr cool, sehr roh, und ein deutlicher Schritt nach vorne im Vergleich zum guten "Dinner Is You".
Mit 'From Ashes Comes Life' endet die Geschichte, allerdings nicht mit einem Happy End. Es sei denn, für den Headbanger, der noch einmal auf seine Kosten kommt, diesmal gibt es allerdings eher die doomige Variante, die in Richtung CANDLEMASS und Konsorten schielt. Natürlich nicht durchgängig, sondern nur ab und zu, wie es sich für die Band und ihre langen Songs gehört.
ALBATROSS ist ein spannendes Werk gelungen, in das man sich einhören muss, aber auch eines, dass Liebhabern der genannten KING DIAMOND, DARK QUARTERER und Metals mit Achtziger-Einflüssen gefallen wird. Es gibt viel zu Entdecken in Indien, und ALBATROSS ist mein Tipp als Anfangspunkt der musikalischen Reise.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger