VARIOUS ARTISTS - It's So Easy - A Millenium Tribute to Guns N' Roses
Mehr über Various Artists
- Genre:
- Hard Rock
- Label:
- Mascot Records / Versailles
- Release:
- 05.06.2005
- You Could Be Mine - Richard Kendrick
- It's So Easy - RADIO VIPERS
- Rocketqueen - Derrick Le Fevre
- Sweet Child O'Mine - Jizzy Pearl/ Gilby Clarke/ Tracii Guns/ Randy Cas
- Patience - Jasy Andrews
- Night Train - Marko Pukkila/ Phil Lewis/ Kerri Kelli/ Chad Stewart
- Mr. Brownstone - VALERIAN
- Think About You - DRAMA QUEEN DIE
- Civil War - ONE BAD SON
- Paradise City - JOETOWN feat. Jim Bell
- Pretty Tied Up - THE SLASHTONES (Tony Moorse, Arno Hecht, Harry Slash,
Tja. Eigentlich kann ein Tribute-Album für die unsterblichen GUNS N'ROSES nicht schlecht sein. Zu prägnant sind die Riffs, so griffig die Songs dieser Jahrhundertband, die mit so einem Sampler gewürdigt werden soll. Und genau hier liegt die Schwierigkeit von "It's So Easy: A Millenium Tribute To GUNS N'ROSES". Denn die genialen Stücke, die Axl Rose und Konsorten geschrieben haben, sind einfach zu unverwechselbare Heiligtümer, als dass sie damit auskommen, einfach nachgespielt zu werden. Doch genau das "verbrechen" die musikalischen Protagonisten auf dieser Tribute-CD: Hier sprühen keine eigenen Ideen, wie die Stücke frisch umarrangiert werden könnten, sondern hier regiert das sture, altbackene Kopieren. Dabei müssten sie es doch alle eigentlich besser wissen, kommen doch die mitwirkenden Musiker von solch etablierten Bands wie MÖTLEY CRUE, DEEP PURPLE, WARRANT, METAL CHURCH, RAINBOW, RIOT, den LA GUNS - und mit Gitarrist Gilby Clarke von GUNS N'ROSES selber. Doch sie alle produzieren mit den bekannten Hits vor allem eines: Unbefriedigende Langeweile.
Denn was soll groß passieren, wenn schon grandiose Songs wie 'Sweet Child O'Mine' nun von anderen Musikern ohne eigene künstlerische Akzente nachgespielt werden?! Genau. Nichts. Die große künstlerische Leere. Klar, mitwippen ist möglich, immer. Aber wenn Jizzy Pearl von den LA GUNS bei eben 'Sweet Child O'Mine' fast noch in der selben Stimmlage wie Axl Rose singt, fragt sich der Hörer automatisch: Warum nicht gleich das Original?
Okay, ein paar Ausnahmen gibt es: Zum Beispiel das von der recht souverän singenden Jasy Andrews interpretierte 'Patience', was mit der weiblichen Stimme sanft und gefühlvoll aus den Boxen rauscht. Doch ansonsten? Auch das ein wenig auf Grunge umgestellte 'Mr. Brownstone' der bis dato völlig unbekannten VALERIAN zeigt, dass der GUNS N'ROSES-Sound durchaus veränderbar ist. Ebenso wird der Alltime-Klassiker 'Paradise City' von JOETOWN (featuring Jim Bell) ein wenig rauer gesungen als im Original. Aber nur ein klitzekleines Stück. Reicht das? Nein. Das Problem dieses gut gemeinten Samplers ist einfach, dass sich fast alle darauf mitwurstelnden Musiker nicht von den Originalen lösen können und das wohl auch nicht wollen - selbst die Allstar-Kapelle THE SLASHTONES am Ende mit 'Pretty Ted Up' nicht...
Deswegen die große Bitte für die nächste Tribute-CD für so eine große Band wie GUNS N'ROSES: Lasst so eine CD von Künstlern einspielen, die keine Gnade kennen und denen nichts heilig ist, wenn es um neue Interpretationen von Klassikern geht: Trent Reznor von NINE INCH NAILS wäre ein Kandidat, TOOL hätten es auch drauf, A PERFECT CIRCLE sowieso. Und MINISTRY. Oder warum nicht OBITURAY? Oder MORBID ANGEL? Oder LAIBACH? Und gern auch MOTÖRHEAD – Lemmy würde 'Paradise City' in ein Monster verwandeln. Solch ein Umgang mit angebetetem Liedgut könnte zwar vielleicht nicht jedem gefallen - aber man würde zumindest hinhören und sich damit auseinandersetzen. Aber so lasch und vorhersehbar wie "It's So Easy: A Millenium Tribute To GUNS N'ROSES" sollte keine Tribute-Album klingen. Im Vergleich lohnt sich da eine "Best Of..."-Scheibe der Originale um Axl Rose ein paar Lichtjahre mehr... Traurig, aber wahr.
Anspieltipps: Patience
- Redakteur:
- Henri Kramer