VARIOUS ARTISTS - Legacy: A Tribute to Leslie West
Mehr über Various Artists
- Genre:
- Classic / Blues / Hard Rock
- Label:
- Provogue Records / Mascot Label Group / Rough Trade
- Release:
- 25.03.2022
- Blood Of The Sun
- Nantucket Sleighride (To Owen Coffin)
- Theme For An Imaginary Western
- For Yasgur's Farm
- Why Dontcha
- Sittin' On A Rainbow
- Never In My Life
- The Doctor
- Silver Paper
- Money (Whatcha Gonna Do) / By The River (Medley)
- Long Red
- Mississippi Queen
Würdige Hommage an einen großen Künstler!
Der am 23. Dezember 2020 wenige Wochen nach seinem 75. Geburtstag verstorbene Leslie West gilt völlig zurecht als Legende. Schließlich hat er als Gitarrist und Sänger von MOUNTAIN und WEST, BRUCE & LAING, sowie als Solo-Künstler nicht nur Musikgeschichte geschrieben, sondern darüber hinaus auch unzählige Musiker unterschiedlichster Stilrichtungen mit seinem gleichermaßen feinfühligen wie brachialen Spiel nachhaltig beeinflusst.
Ihm zu Ehren haben sich für "Legacy" zahlreiche Szene-Größen zusammengetan, um einige der bekanntesten Exponate seines Schaffens zu intonieren. Das Album wurde von der Witwe Jenni West und Leslies langjährigem Manager Bob Ringe nicht nur genehmigt, sondern sogar initiiert. Letzteres wäre auf Grund diverser Aussagen der involvierten Musiker jedoch gar nicht nötig gewesen, denn es gibt nahezu niemanden aus der heutzutage angesagten Classic Rock-Gitarrengilde, der sich nicht auf den als Leslie Weinstein in New York geborenen Saitenkünstler als Einfluss beruft.
Das Ergebnis kann sich wahrlich hören lassen. Die versammelte Gesellschaft gab in der Tat ihr Bestes und veredelte die von Wests langjähriger Rhythmus-Section Bobby Rondinelli und Rev Jones vorbereiteten Tracks nach allen Regeln der Kunst. Als herausragend erweist sich zunächst 'Theme For An Imaginary Western', in dem sich ein in Top-Form agierender Dee Snider und Eddie Ojeda, sowie zusätzlich zu den beiden erwähnten Rhythmus-Protagonisten auch noch Rudy Sarzo und Mike Portnoy die Ehre geben, und sich sprichwörtlich den Allerwertesten abrocken.
Gesangstechnisch sticht aber dennoch Ronnie Romero hervor. Und das nicht nur, weil er gleich drei Mal ans Mikro durfte, sondern weil er zudem unter Beweis stellt, dass er sich als verhältnismäßig "jugendlicher" Kollege auch im Verbund mit den Routiniers Steve Morse ('Why Dontcha'), Elliot Easton ('Sittin' On A Rainbow') und Robbie Krieger ('The Doctor') bestens schlägt. Generationsprobleme haben andere, hier wurde definitiv altersübergreifend und mit viel Spaß an der Sache gearbeitet!
Aber auch Dee Snider sorgt im weiteren Verlauf der Spielzeit noch für einen Höhepunkt. Im Verbund mit George Lynch sorgt er für eine mitreißende Version von 'Never In My Life', der man sich einfach nicht entziehen kann. Erwähnenswert sind darüber hinaus auch noch das von Charlie Starr herrlich intonierte 'Silver Paper', sowie das saitentechnisch von Slash auf seine ureigene Art interpretierte 'Mississippi Queen', mit dem das Album ein feines, aber leider auch verhältnismäßig frühes Ende findet.
"Legacy" ist auf jeden Fall eine wahrlich würdige Hommage geworden und würde Leslie stolz auf seine "Jünger" machen!
- Redakteur:
- Walter Scheurer