VARIOUS ARTISTS - Metalliance Volume 2
Mehr über Various Artists
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Hands Of Blue Records
- Release:
- 01.03.2017
- DESTINY'S END - Thief Of Time
- HEART OF CYGNUS - Hydra Vs. Leviathan
- SEAMOUNT - Lovesong For The Lonely
- VIRGIN BLACK - Mother Of Cripples
- BLEEDING - Heir To Apostasy
- LIFE ARTIST - Antisocial Networks
- FIRE - The King Is Dead
- GATHERED IN DARKNESS - Parallel Threads
- SUIDAKRA - Th IXth Legion
- EROSION - Berlusconi
- ANDY REHFELDT - Angel Of Death (Kid Friendly Version)
Der zweite Akt unserer Samplerreihe fördert wieder 11 rare Untergrundperlen zu Tage.
Vor gut anderthalb Jahren haben wir das Wagnis in Angriff genommen, mit "Metalliance" eine Samplerreihe zu starten, die sich zum Ziel gesetzt hat, euch bisher unveröffentlichte oder besonders seltene Songhighlights unserer liebsten Underground-Bands zu präsentieren. Da wir an "Metalliance Volume 1" einen riesigen Spaß hatten, und das Album sowohl bei euch als auch bei den Bands super angekommen ist, findet unser Projekt jetzt und hier seine Fortsetzung, und wir haben "Metalliance Volume 2" in trockene Tücher gebracht, wofür vor allem unserem Kollegen Holger großer Dank gebührt, der dieses Mal besonders großen Anteil an der Songauswahl und der Realisierung hatte!
Doch kommen wir zum musikalischen Inhalt, denn wir sind absolut überzeugt davon, dass auch unser grün-schwarzer Zweitling wieder einige richtig tolle, spannende und selten bis nie gehörte Perlen für euch bereit hält, die ihr in dieser Form sonst halt nicht auf einem Silberling bekommen werdet. Schon der Opener hat es in sich, denn niemand Geringeres als Perry Grayson hat für uns "Thief Of Time" ausgegraben, einen Song, der einstmals als Japan-Bonustrack des famosen DESTINY'S END-Debüts "Breathe Deep The Dark" gedacht war, jedoch niemals veröffentlicht wurde, weil die Japan-Pressung nicht realisiert werden sollte. Nicht wenige US-Metaller zählen das Schaffen von DESTINY'S END neben den HELSTAR-Klassikern zu den besten Werken, die James Riveras Stimme veredelt hat, und wir sind absolut geneigt, dem zuzustimmen.
Der nächste Slot geht an HEART OF CYGNUS, eine progressive Band der Extraklasse, die in den ersten zehn Jahren ihres Bestehens die Herzen vieler Freunde melodisch-epischer Progklänge im Sturm eroberte, und deren Auftritt beim "Keep It True" für zahlreiche Fans ein denkwürdiges Event war. Umso größer war dann auch das Wehklagen, als Mastermind Jeff Lane die Band vor gut zwei Jahren zu Grabe trug. Doch zum Glück nicht für immer, denn jetzt schlägt das Schwanenherz wieder, und zwar mit dem wunderschönen 'Hydra Vs. Leviathan', das mit seinen bombastischen Momenten und den einschmeichelnden Melodien jeden Progmetaller packen sollte, der auch seine Freude an QUEEN und RUSH hat. Wir hoffen, dass dieser tolle Song nur der Auftakt für künftige Meisterstückchen ist.
An dritter Stelle des Billings haben wir die deutsch-amerikanische Doom-Squad von SEAMOUNT am Start, die uns die große Ehre erwiesen hat, extra für unseren Sampler einen neuen Song zu komponieren und aufzunehmen, der so gar nicht in die drögen Doom-Klischees dieser Welt passen will, hat die unterfränkische Band um den charismatischen Sänger Phil Swanson (früher u.a. auch bei VESTAL CLARET, UPWARDS OF ENDTIME, ATLANTEAN KODEX, HOUR OF 13 und NIGHT BITCH zu Gange) mit 'Lovesong For The Lonely' doch eine recht flotte, rockige Granate scharf gemacht, die an die ganz großen Momente früher OZZY OSBOURNE-Solowerke erinnert.
Einen ganz besonderen Moment beschert uns auch das von unserem leider inzwischen ausgeschiedenen Kollegen Alex Fähnrich ausgesuchte 'Mother Of Cripples' der australischen Doom-Avantgardisten VIRGIN BLACK. Dabei handelt es sich nämlich um ein rares altes Stück von deren erstem, selbstbetiteltem Demo aus dem Jahre 1996, welches ein stark von Bands wie CANDLEMASS und SAVIOUR MACHINE beeinflusstes, elegisches Grundgerüst mit dem besonders eigenwilligen Gesang des Frontmanns Rowan London und der tragenden Rolle der Tasteninstrumente kombiniert.
Mit den Hamburgern von BLEEDING kann an der nächsten Position eine weitere aufstrebende Prog-Metal-Band glänzen, die uns eine spezielle Vorabversion des neuen Stückes 'Heir To Apostasy' zur Verfügung stellt, der in anderer Fassung auf dem kommenden zweiten Album stehen soll. Progressiver Metal trifft hier auf eigenständige Gesangshooks, eine dezente alternative Note, einen kurzen Jon-Oliva-Tribute-Gesangspart und einen spürbaren PSYCHOTIC WALTZ-Einfluss im Gitarrenspiel.
Ähnlich progressiv und vielleicht sogar noch einen kleinen Tick alternativer geht es sodann bei LIFE ARTIST zur Sache, einer Band, die bereits in den Neunzigern mit PSYCHOTIC WALTZ auf Tour war, doch 1994 von der Bildfläche verschwand. Jetzt sind die Lebenskünstler nach gut 20 Jahren wieder da, und der uns zur Verfügung gestellte Song 'Antisocial Networks' ist quasi die Premiere der Rückkehrer in Form eines veröffentlichten Tondokuments. Zudem ist es ein unkonventioneller, vielschichtiger Song mit einem großartigen Refrain und sehr feiner Rhythmusarbeit.
Wer nun Angst haben sollte, dass unser Sampler zu sehr in die Prog-Ecke abdriftet, der sei beruhigt, denn wir haben natürlich auch die eine oder andere traditionell-metallisch ausgerichtete Formation kontaktiert, und so sorgt als nächstes die seit 2003 in Hamburg aktive Band FIRE für stilistische Abwechslung, und zwar mit dem etwas folkig-kauzig angehauchten Stahlepos 'The King Is Dead', das mit einem herrlichen Intro und einem fein gepfiffenen Ende glänzt, und das die Hanseaten für uns von einer limitierten und mittlerweile ausverkauften 2014er-7"EP losgeeist haben.
Das letzte Drittel des Samplers wird sodann wie schon das erste und das zweite von einem absoluten Ausnahmesänger eingeleitet, und dieses Mal handelt es sich um Robert Lowe (SOLITUDE AETURNUS, ex-CANDLEMASS), der seine einzigartige Stimme hier - erstmals seit längerer Zeit überhaupt - einem von Michael Millsap (WELL OF SOULS) initiierten Doomprejekt namens GATHERED IN DARKNESS leiht. Das hier vertretene 'Parallel Minds' ist dessen erste Hörprobe und es präsentiert sich dunkel, erdrückend, aber auch verschachtelt und rhythmisch vertrackt; auch das Bassspiel des Initiators ist von besonderer Klasse.
Den stilistischen Exoten der Liedersammlung habe dieses Mal ich für euch ausgesucht, denn nach all den Jahren habe ich einfach mal Arkadius von SUIDAKRA gefragt, ob die Düsseldorfer Melodic Deather mit dem ausgeprägten Hang zu folkig-paganen Themen nicht auch etwas für uns hätten, und siehe da, die Band wurde im Archiv fündig und hat uns eine rauere, ungeschliffene aber gerade deshalb auch sehr spannende Demoversion des Stücks 'The IXth Legion' vom bei den Fans besonders beliebten Album "Caledonia" überlassen, auf welcher noch der damals für den klaren zuständige Marcel Schoenen zu hören ist.
Auch nochmals etwas heftigere Klänge gibt's dann von EROSION um die Ohren, denn obwohl offiziell seit Jahren aufgelöst, musizieren die hanseatischen Thrashcoreler immer mal wieder zusammen, und schwitzen dabei so nebenbei mal einen derben Hassbatzen wie 'Berlusconi', den wir hier für euch weltexklusiv präsentieren dürfen. Wer da ruhig sitzen bleibt, der muss auf Valium sein; und wer nicht auf Valium ist, der wird mit unserem Holg hoffen, dass es bei EROSION vielleicht doch irgendwann mal wieder Volldampf weiter geht, denn wer noch solche grimmigen Wuthymnen drauf hat, der sollte nicht im musikalischen Ruhestand versauern.
War noch was? Ach ja, unser Herausgeber Frank hat immer mal ein bisschen diebische Freude an augenzwinkernden, dabei aber trotzdem musikalisch ansprechenden Auflockerungen des Oeuvres, und deshalb gibt's zum Ende hin wieder etwas zum Schmunzeln. ANDY REHFELDT ist ein leidenschaftlicher Freund beschwingter, locker-flockig-surfrockiger Coverversionen böser Heavy-Metal-Hymnen, und er hat sich dieses Mal des SLAYER-Klassikers 'Angel Of Death' angenommen. Man muss schon arg verbissen sein, um daran nicht wenigstens ein bisschen Freude zu haben.
Ja, Leute, wenn euch das jetzt zu sehr nach Eigenlob klingt, dann bleibt mir nur zu sagen, dass wir das Ding ja nicht veröffentlichen würden, wenn wir nicht absolut davon überzeugt wären, euch hier was richtig Hübsches auftischen zu können. Daher würde es uns riesig freuen, unseren Spaß und unsere Begeisterung über "Metalliance Volume 2" mit euch teilen zu können, und deshalb könnt ihr das gute Stück inzwischen in unserem Webshop für schlanke 8,- Euro käuflich erwerben. Wenn euch auch das Debüt tatsächlich noch fehlen sollte, dann gibt's zudem auch einen Package-Rabatt für beide CDs zusammen.
Mit jedem Kauf unterstützt ihr die Finanzierung dieser Seite und helft uns dabei, weiterhin kostenlos für euch aus der Welt des Heavy Metal berichten zu können. Außerdem unterstützt ihr uns natürlich auch dabei, diese Serie auch in Zukunft fortzuführen und noch mehr rare Songperlen einer etwas breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Ein besonderer Dank geht an dieser Stelle auch nochmals an alle Bands, die uns ihre Songs für unseren Sampler zur Verfügung gestellt haben!
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle