VARIOUS ARTISTS - NEBULA & BLACK RAINBOWS - In Search Of The Cosmic Tale: Crossing The Galactic Portal (Split Album)
Mehr über Various Artists
- Genre:
- Stoner Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Heavy Psych Records
- Release:
- 28.06.2024
- NEBULA - Acid Drop
- NEBULA - Eye Of The Storm
- NEBULA - Ceasar XXXIV
- BLACK RAINBOWS - The Secret
- BLACK RAINBOWS - Thunder Lights On The Greatest Sky
- BLACK RAINBOWS - Dogs Of War
Wahrlich zu gut zum Nichtveröffentlichen!
Das hier ist ein seltsamer Release, denn zwei alteingesessene Bands des Labels Heavy Psych Records, die US-amerikanischen NEBULA und die Italiener BLACK RAINBOWS, teilen sich ein Scheibchen und kredenzen uns jeweils drei Lieder, sodass es die Platte auf über 32 Minuten Länge bringt. Vielleicht ist es ein Versuch, die beiden Fanlager jeweils von der anderen Band zu überzeugen? Oder vielleicht hatte man einen coolen Plattentitel, den man unbedingt veröffentlichen wollte, denn "In Search Of The Cosmic Tale: Crossing The Galactic Portal" ist es aber auch wirklich wert.
Wobei das nicht ganz so einfach ist, den Fans eine Brücke zu bauen, denn stilistisch gibt es durchaus erhebliche Unterschiede, die sich auch hier sofort offenbaren. NEBULA lässt die Kompositionen oftmals fließen, ändert die Richtung, kann unerwartete Erinnerungen an frühe BLACK SABBATH genauso hervorrufen wie an BLUE CHEER, liefert auch mal eine Solosektion ab, die in MONSTER MAGNET-Sounds umschlägt oder dann sogar wirklich psychedelisch ausfranst. Der Opener 'Acid Drop' ist in jedem Fall ein arschcooler Uptempo-Track mit wilden Instrumentalschrubbereien, 'Eye Of The Storm' ein eher subtil-schleichender Laid-Back-Siebziger-Acid-Rock, der aber dumpf und wie eine Demoaufnahme klingt. In 'Caesar XXXIV' entdeckt NEBULA den Indierock mit viel Effekt auf dem Gesang und wieder einem völlig anderen, etwas besseren, aber nicht wirklich guten Sound. Mir scheint, die drei Stücke sind Überbleibsel verschiedener Sessions, bei denen der Opener auf jeden Fall am besten klingt und mein Favorit ist. Ich würde insgesamt eine 6 vergeben, auch wenn 'Acid Drop' deutlich herausragt und nicht wie die anderen beiden Stücke am Sound kränkelt.
Bei den drei Stücken von BLACK RAINBOWS ist das anders, diese drei Lieder stammen alle aus den Aufnahmesessions zum letzten Studiowerk "Superskull". Die Italiener machen die Szene bereits seit zwanzig Jahren unsicher und sind eine echte Bank, wenn man auf Stoner Rock steht. Die drei Lieder hier sind wahrlich nicht schlechter als das Material auf besagtem 2023er Longplayer und machen es mir schwer, einen Liebling zu haben. Hier stimmt die Mischung selbst bei nur drei Stücken, vom Groover 'The Secret' über das Ozzy-Gedächtnis-Hall-volle 'Thunder Lights On The Greatest Sky' bis hin zum langsam-hinterhältigen 'Dogs Of War'. Die schwarzen Regenbogen treffen meinen Geschmack insgesamt besser, punkten aber vor allem durch logische Zusammenhänge und klingen überhaupt nicht nach Resterampe. Das ist eine sichere 8.
Split-Alben sind immer schwierig, aber mit vier von sechs Treffern dürfen Freunde dieser Musikrichtung zumindest mal ein Ohr riskieren, zumindestens die italienischen.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger