VARIOUS ARTISTS - RED MESA / BLUE SNAGGLETOOTH - The Second Coming Of Heavy Series, Vol. 4
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- Genre:
- Stoner / Fuzz / Psychedelic Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Ripple Music
- Release:
- 09.12.2016
- Cactus Highway (Red Mesa)
- Low And Slow (Red Mesa)
- Goin' To The Desert (Red Mesa)
- Utopia (Red Mesa)
- Sand Witch (Blue Snaggletooth)
- Crystal's Gaze (Blue Snaggletooth)
- Mystic Waters (Blue Snaggletooth)
"Let's go to the desert"
Passender könnte die erste Textzeile auf dieser Scheibe nicht zeigen, wo es lang geht. Diese Split bietet feinen Wüstenrock mit rotzig-fuzziger Note und Psychedelic-Einschlag (RED MESA) bzw. in Form von fluffig-knarzigem Stoner Rock (BLUE SNAGGLETOOTH). Beide Bands toben sich auf etwa 20 Minuten aus und ergänzen sich musikalisch prima. RED MESA hat die griffigen, kraftvollen Rocker parat - staubtrocken, wuchtig und alles andere als nackenmuskelschonend (wobei man bei den letzten beiden Songs etwas auf die Bremse tritt und deutlich psychedelischer wird). Und nach diesen vier Nummern kommt BLUE SNAGGLETOOTH um die Ecke - im Gitarrenbereich etwas schwurbeliger, gniedelnder, aber durch das straighte Riffing ebenfalls mit schön Schmackes in den Backen.
Bei der "The Second Coming Of Heavy"-Serie werden in unregelmäßiger Abfolge von Ripple Music immer zwei Bands aus den benachbarten Genres Stoner-, Fuzz- und Psychedelic Rock zusammengeschmissen, auch Truppen wie SUPERVOID und KINGNOMAD waren schon vertreten. Inzwischen ist schon "Chapter V" mit DESERT SUNS und CHIEFS erschienen. Doch zurück zur Ausgabe Numero 4. Das detailreiche Cover gibt bereits zweifelsfrei Auskunft darüber, wo hier die musikalische Reise hingeht - ein echter Hingucker (was übrigens uneingeschränkt auch für alle anderen Ausgaben dieser Serie gilt).
Hervorzuheben sind sicherlich 'Cactus Highway' - ein Brecher vor dem Herrn - und 'Low And Slow', das wunderbar zwischen Gestampfe und Psychedelic pendelt. Demgegenüber verliert sich 'Goin' To The Desert' (mit LED ZEPPELIN-Reminiszenz) ein wenig im flirrenden Gebratze und kommt nicht so schön auf den Punkt wie die beiden ersten RED MESA-Nummern. 'Utopia' braucht ein wenig, um in Gang zu kommen, bietet dann aber einen stimmungsvollen, psychedelischen Ausklang mit wunderbar dröhnendem Riffing und herrlich entrücktem Geschrei.
Weiter geht der rot-blaue Spaß mit dem BLUE SNAGGLETOOTH-Glanzlicht 'Sand Witch', das zeigt, wie Stoner Rock zu klingen hat, wenn er nicht einem verschwurbelten Trip durch Kifferfantasien gleichen soll, sondern energetisch und direkt nach vorne preschend unweigerlich Füße und Kopf des Hörers in Bewegung setzt. 'Crystal's Gaze' ist noch etwas ruppiger und groovt sich schön mit verzerrten Gitarren ein. Zum Grande Finale bekommt 'Mystic Waters' durch die slidende Gitarre einen schnieken Fuzz-Rock-Touch hinzugefügt, während der Mittelteil des Songs aus einer wunderbaren Gitarrenorgie besteht, die auch von DEEP PURPLE hätte stammen können.
Summa summarum: Ganz feines Zeugs aus der Wüstenrock-Ecke und für beide Bands ist diese Split-CD eine prima Gelegenheit, einen markanten Fußabdruck in den Sand zu setzen. Beide Combos, die definitiv auch auf Platte Live-Flair versprühen und Bock auf Konzerte machen, sollte man auf dem Radar behalten.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer