VARIOUS ARTISTS - SIGILO / LUXÚRIA DE LILLITH - Sermao
Mehr über Various Artists
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Alma Mater Records
- Release:
- 28.07.2025
- SIGILO - The Lurking Evil
- SIGILO - Preliminary Invocation
- SIGILO - Somber Prayer For The Ostracized
- SIGILO - Universal Gathering Chantic
- LUXÚRIA DE LILLITH - A Testemunha Do Mal
- LUXÚRIA DE LILLITH - Coracao De Dragao
- LUXÚRIA DE LILLITH - Nosferatos
- LUXÚRIA DE LILLITH - Aos Filhos De Asmodeus
- LUXÚRIA DE LILLITH - Asmodeus
- LUXÚRIA DE LILLITH - Negras Chivas De Sangue
Traumdoppel aus dem portugiesischen Black-Metal-Underground.
Die Zeiten, in denen Split-Releases auf Albumdistanz eigentlich regelmäßig an der Tagesordnung waren, scheinen mittlerweile vorübergegangen zu sein. Das Format scheint in der schnelllelbigen Zeit der Streamingdienste nicht mehr attraktiv, und wenn sich zwei Bands dann doch mal dazu entschließen, gemeinsame Sache zu machen, geschieht dies vorrangig auf streng limitierten Vinyl-Singles oder bereits vorab kommunizierten Sammlerstücken.
Glücklicherweise ist das Langstreckenduell zweier Acts aber noch nicht gänzlich zum Erliegen gekommen, andernfalls wäre man womöglich nicht auf diese beiden portugiesischen Black-Metal-Combos aufmerksam geworden, die mit ihrem neuen Material nicht nur in der heimischen Szene für Furore sorgen dürften. Vor allem SIGILO kann in den vier gebotenen Beiträgen mit richtig starkem, melodischen Stoff punkten und schafft recht schnell eine beeindruckende Atmosphäre zwischen hymnischer Eleganz und rauem Underground-Black-Metal, an deren Ende gar einige prägnante Hooklines stehen. Stücke wie 'The Lurking Evil' und 'Preliminary Invocation' setzen den Ton direkt mal sehr scharf und erinnern bisweilen an den SATYRICON-Stoff zu "Nemesis Divina"-Zeiten, womit der Maßstab eigentlich umgehend klar sein sollte. Aber auch die übrigen beiden Tracks gehen sofort ins Blut über, zelebrieren majestätische Melodien und empfehlen SIGILO als eine der besten Szene-Bands auf dem gesamten alten Kontinent.
Anders, aber keinesfalls schwächer geht es im Anschluss bei LUXÚRIA DE LILLITH zu. Die Band wagt sich ein bisschen theatralischer aus dem Häuschen und erinnert an jene Zeiten, als MOONSPELL und CRADLE OF FILTH das Festland aufmischten und Anfang der 90er eine dramatischere Variante des Black Metals etablierten. Die Potugiesen sind zwar deutlich forscher und straighter unterwegs als ihre Kollegen, zeigen aber dennoch einige Parallelen auf, die hin und wieder nostalgische Gefühle wecken. Dani Filth als Gastsänger bei 'Negras Chuvas De Sangue'? Hätte man gekauft, hätte jemand eine solche Behauptung aufgestellt. Fernando Ribeiro als teuflischer Dämon in 'Nosferatos'? Auch hier hätte man wider besseres Wissen nicht widersprochen, darf diesen Vergleich aber gerne festhalten, denn qualitativ ist LUXÚRIA DE LILLITH auf diesem Level längst angelangt.
Beide Bands liefern - das ist die wichtigste Aussage zu "Sermao". Alle zehn Tracks sind außerordentlich stark, und mit ein bisschen Fantasie sieht man die Herrschaften schon im Doppelpack in den schwitzigen europäischen Clubs. Denn das Double Feature, das auf Konserve bereits hervorragend funktioniert, dürfte auch auf den Bühnen dieses Kontinents zünden. Davon bin ich jedenfalls sehr fest überzeugt!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes