VARJO - Viimeinen näytös
Mehr über Varjo
- Genre:
- Gothic Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Stupido Records / Alive
- Release:
- 30.04.2010
- Maalaa
- Joku Sytytti Kynttilän
- Nyt Mun Silmät Näkee Enemmän
- Soluttautujat
- Velka
- Kadonneet
- Sairaalassa
- Hissi
- Susan
- Viimeinen Näytös
- Olet Ehkä Kuullut
Solide aber nicht ganz einfache Mischung aus Goth Rock und Dark Wave.
VARJO ist, beziehungsweise war eine finnische Band, die sich 1996 gegründet hat. Der Vergangenheit gehört die Gruppe deswegen an, da kurz bevor die Aufnahmen zu diesem Album beginnen sollten, Mitbegründer und Gitarrist Henry Waldén bei einem Brand ums Leben kam. Damit ist dieses Werk das letzte der Formation, die sich danach auflöste. Außerhalb Finnlands ist ihnen in den Schaffensjahren der Erfolg verwehrt geblieben, denn über die Ländergrenzen hinaus ist der Bekanntheitsgrad sehr gering. Wahrscheinlich liegt das auch an der Tatsache, dass ausschließlich in finnischer Sprache gesungen wird. Das ist zwar nicht schlimm, doch bei dem Sound passt das nicht immer zur Musik.
Die Gründungsmitglieder Henry Waldén und Antti Lautala wollten damals eine Band gründen, die an das musikalische Erbe von Formationen, wie beispielsweise THE CURE, BAUHAUS, JOY DIVISION oder FIELDS OF THE NEPHILIM erinnert. Das waren die Vorbilder und ihnen lag es mehr am Herzen diesen Sound am Leben zu behalten, als ihn nur plump zu kopieren. Auf dieser letzten Scheibe ist das deutlich zu spüren, es wird eben nie einfach nur geklaut, sondern die Stücke besitzen alle ein Eigenleben. VARJO hat damit eine musikalische Nische gefunden. Allerdings machen es die Finnen dem Hörer nicht gerade einfach, die Platte von Beginn an zu mögen, denn sie ist des Öfteren ziemlich sperrig, was nicht nur an der finnischen Sprache liegt.
Von daher muss man sie schon ein paar Mal auf sich wirken lassen, ehe man die einzelnen Stücke wirklich zu schätzen weiß, was sicherlich nicht jedem gelingen wird. Der Opener 'Maalaa' kommt im typischen Goth-Rock-Gewand daher und ist mit einer der stärksten Nummern des Albums. Hier gibt es keine Startschwierigkeiten, alles schön schwer und düster gehalten, so wie sich das gehört. In diesem Fahrwasser präsentiert sich später 'Susan', was richtig gut gelungen ist. Flott und mit THE CURE-Einschlag geht’s bei 'Joku Sytytii Kynttilän' zur Sache, das nur noch von 'Sairaalassa' getoppt wird.
Hat man das Album bis zur Hälfte angehört, stellt man recht schnell fest, dass trotz der Eigenständigkeit irgendwas fehlt. Sicher, die Songs sind nicht schlecht arrangiert, doch zu oft mangelt es ihnen daran, wirkliche Begeisterungsstürme zu entfachen. Wer sich nicht direkt mit der Musik auseinandersetzt, wird schnell vieles überhören und unbemerkt an sich vorbeiziehen lassen - trotz der experimentellen Sequenzen. Die werden am Ende beim achtminütigen 'Olet Ehkä Kuullut' in Bestform heraus gekramt. Dabei geht’s stellenweise schon recht stark in Richtung Ambient, doch die Finnen schaffen es auf ihre Weise, immer die Spannung zu halten und man merkt dem Track die Spieldauer nicht wirklich an. Wer diese Art von Musik mag, wird es sicher bedauern, dass es die Band nicht mehr gibt.
Insgesamt gesehen, ist das letzte Werk von VARJO ein würdiger Abschluss der Bandgeschichte geworden. Die Songs sind allesamt sehr solide, nur dass es eben an einigen Stellen nicht so wirklich viel Neues zu entdecken gibt, was durch Arbeiten wie dem Schlusslied etwas kompensiert wird. Liebhaber dieser Musik werden sicher nicht enttäuscht. Sie dürfen nur keine allzu hohen Erwartungen an die CD stellen. Ach ja, der Rest hat übrigens eine neue Band gegründet, die sich SILENT SCREAM nennt.
Anspieltipps: Maalaa, Sairaalassa, Susan, Olet Ehkä kuullut
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Swen Reuter