VARSO - The Eastern Fashion
Mehr über Varso
- Genre:
- Progressive Metal
- Label:
- Eigenproduktion
- Home Sweet Home
- Entice Me
- October The 13th
- The Point Of Honour
Irgendwie schon eine merkwürdige CD, diese Promo EP der ungarischen Metaller VARSO. Vier Songs und ein Multimediapart sollen helfen, die Band im Westen Europas bekannter zu machen.
Die Voraussetzungen dafür sind gar nicht schlecht. Musikalisch haben die Ungarn durchaus was drauf, die Produktion genügt den hohen westeuropäischen Ansprüchen und nach mittlerweile einem Demo, einer CD und unzähligen Liveauftritten in Osteuropa haben VARSO mittlerweile die nötige Professionalität erreicht, die sie von untalentierten Kellerbands abhebt.
Was die Scheibe im Endeffekt so merkwürdig macht, ist die Musik. Die vier Ungarn kommen definitiv aus dem Progressive Metal Genre, vor allem die Gitarrenarbeit prägt die Songs mit unzähligen Licks, Leads und Harmonien, die dem Hörer doch einiges an Aufmerksamkeit abverlangen. Die Riffs verraten dann aber einen deutlich modernen Einschlag, wobei man die Death Metal und Hardcore Querverweise getrost vergessen kann. Eher erinnert die Rhythmusgitarre an ziemlich modernes Riffing, obwohl meine erste Assoziation „Hey, KORN Riffs“ auch nicht so wirklich zutrifft.
Man kann die Band halt nicht so einfach in eine Schublade pressen. Das zeigt auch der facettenreiche Gesang. Sänger Viktor Pal hat eine hohe, klare, melodische Stimme, die perfekt zum progressiven Einschlag der Songs passt, kann aber auch ziemlich tief röcheln, ohne dabei aber in Death Metal Manier alles in Grund und Boden zu growlen.
Insgesamt wechselt die Band immer wieder zwischen komplexen Parts, einfachen Headbangrhythmen, aggressiveren Passagen und ruhigeren Zwischenstücken, wobei auch der Bass neben der Gitarre Akzente setzt. Definitiv kein Easy Listening oder Mainstream Metal, sondern Musik, die eine tiefergehende Auseinandersetzung mit ihr fordert. Dabei fällt dann auch ein großes Manko der EP auf. So viel Mühe sich VARSO auch bein Arrangements und beim Songwriting gegeben haben, so wenig bleiben die Songs wirklich im Ohr hängen.
Wie gesagt, schlecht ist das hier beileibe nicht, aber langfristig reduzieren sich die hängengebliebenen Parts auf wenige Stellen in den Liedern selber, ein einzelner Track bleibt nicht im Bewußtsein des Hörers haften. An diesem Punkt müssen VARSO auf jeden Fall noch arbeiten, wollen sie dem Underground entfliehen, denn ansonsten bringt die Band alles mit, um später mal in der Metal Szene Fuss zu fassen. Trotzdem dürfte die Band für aufgeschlossene Proggies durchaus interessant sein. Am besten checkt ihr dazu mal die Website der Band an, dort findet ihr alles rund um VARSO und ihre Musik.
Anspieltips: Spare ich mir mal, bringen bei einer Promo EP auch nicht wirklich was...
- Redakteur:
- Herbert Chwalek