VARULV - Hellish Presence
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/2011
Mehr über Varulv
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Naturmacht Productions
- Release:
- 28.10.2011
- Omnizid
- Hellish Presence
- King Of Dusk
- Crimson Stars
- Nächtliche Jagd
- Chanting From The Fog
- Limbonic Kingdom
- Soundscape Of Eternal Nights
- Under A Blood Red Moon
- The Last Journey
Höllisch gutes Undergroundwerk
So möge sich der dunkle Wanderer von schleppenden Melodien der letzten Reise nicht verwirren lassen, VARULV bereiten mit den ersten Tönen ihres Albums "Hellish Presence" nur auf einen höllischen Ritt im österreich-norwegischen Black Metal Klangkosmos vor. Atmosphärisch und dunkel drücken die Moll-Harmonien im Midtempo wie ein zäher Nebel in das ehemals friedvolle Tal. Die Entscheidung, ein derartiges Instrumental mit über zehn Minuten Spiellänge als Opener auf das Album zu packen, ist mutig – doch im Spiegel der sehr eigenen Herangehensweise der Österreicher ist dieser Schritt sinnvoll.
Die Liebe der 2006 gegründeten Formation für norwegischen Black Metal schreit einem in jedem unheiligen Moment der Höllenrhapsodie entgegen. Und wenn die Kameraden auf ihrer Homepage BURZUM, TAAKE, WINDIR und DARKTHRONE als Haupteinflüsse angeben, kann das Claim gar nicht mehr besser abgesteckt werden. Schon der Titel des zweiten Songs des Albums, 'Under A Blood Red Moon' stellt nicht nur eine Verbeugung vor einem norwegischen Klassiker dar, das Hauptriff des ersten Teils küsst die verbrannte Erde, die von einem Varg Vikernes beschritten wurde.
Überraschend sind die Melodiegitarren, die über die Riffs gelegt werden, voller Wehmut und in tiefster Abneigung gegen Alles gespielt, stellen sie ein markantes Element in der Einzigartigkeit der Band dar. Auch kleine Exkurse in den Pagan Metal deutscher Natur a la HELRUNAR oder BERGTHRON reichern die geheimnisvolle Mixtur an. Natürlich ist nicht alles originär, was VARULV machen – aber das will die Band auch gar nicht. Im Geiste der 90er-Jahre und im Spiegel der großartigen Veröffentlichungen und Genremitbegründer dieser Zeit gespielt, ist "Hellish Presence" dennoch weit mehr als eine reine Nostalgieveranstaltung. Nicht zuletzt die Produktion klingt modern, auch schafft es die Band, frisch zu klingen. Die Songs funktionieren äußerst gut und leben von einem intelligenten, auf den Punkt gespielten Songwriting.
Fazit: Hätte BURZUM in jüngster Zeit nicht zwei großartige Alben veröffentlicht, wäre "Hellish Presence" vielleicht sogar noch ein Stückchen besser, transportiert es in Teilen doch viel BURZUM-Ästhetik, was mich als Fan der Kultband natürlich freut. Doch bleiben die Östereicher keinesfalls dabei stehen, sondern bringen eine enorme Vielfalt und Frische mit. Empfehlung!
Anspieltipps: Under A Blood Red Moon
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Julian Rohrer