VEIL OF MAYA - False Idol
Mehr über Veil Of Maya
- Genre:
- Modern Metal/Djent
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Sumerian Records
- Release:
- 20.10.2017
- Lull
- Fracture
- Doublespeak
- Overthrown
- Whistleblower
- Echo Chamber
- Pool Spray
- Graymail
- Manichee
- Citadel
- Follow Me
- Tyrant
- Livestream
Ein Jahreshighlight im modernen Metal/Djent!
Dass sich bei VEIL OF MAYA das Bandkarussell gedreht hat, habe ich durchaus realisiert. So ersetzt seit 2014 Lukas Magyar Brandon Butler am Gesang, der immerhin sieben Jahre lang den Sound der Amis aus Illinois prägte. Doch dass der stilistische Wechsel so drastisch war, realisiere ich ehrlich gesagt erst jetzt richtig. Dabei ist "False Idol" nach "The Matriarch" (2015) das bereits zweite Album mit Magyar am Gesang. Gesang mit dickem Ausrufezeichen, denn mit dem brutalen, teils auch stumpfen Djent-/Death-Core vergangener Tage hat VEIL OF MAYA anno 2017 wirklich nichts mehr am Hut.
Ich höre zwar noch ganz omnipräsente Djent-Rhythmik walten, doch mit Magyar kehren große, eingängige Melodien in den Sound der Amis ein - und brüllen kann er sogar auch noch. Das macht er sogar so gut, dass ein Vergleich zu PERIPHERYs Frontmann Spencer Sotelo nicht nur angebracht ist, sondern einen geradezu anspringt. Im Vergleich zu ihren Landsmännern fährt VEIL OF MAYA aber einen deutlich weniger proggigen Sound, sondern bleibt dem Djent näher, fährt in dieser Melange aus harter Rhythmusarbeit, harschen Vocals einerseits und schlüssigem Songwriting, umschmeichelnden Melodien andererseits einen sehr speziellen Sound, der sie definitiv abhebt.
Beim Gegenhören mit "The Matriarch" fällt mir auf, dass sie diesen Cocktail auf "False Idol" noch viel besser zu mischen wissen, das 2015er-Album ging wohl aus gutem Grund an mir vorbei. 'Double Speak' und 'Overthrow' sind die Hits auf diesem Album, 'Pool Spray' lässt erst das Djent-Herz höher schlagen und vollführt eine unerwartete Wandlung zum geheimen Favoriten des Albums. In 'Manichee' haben dann selbst Streicher, in einem ausgesprochen gut arrangierten Song, ihren wohlverdienten Platz. Wenn dann allerdings in 'Follow Me' die Blastbeats aus den Boxen krachen und der Hörer richtig gut durchgeschüttelt wird, ja, dann würde ich mir wünschen, dass VEIL OF MAYA auf "False Idol" gerne etwas mehr des früheren Wahnsinns hätte einbringen können.
VEIL OF MAYA schafft es, jedem Song einen eigenen Stempel aufzudrücken, trotz ähnlicher Zutaten bietet "False Idol" viel Abwechslung. Um lediglich etwas mehr Würze reinzubringen, wäre etwa ein Gitarrensolo (wie ansatzweise in 'Whistleblower' enthalten) vielleicht eine gute Maßnahme. Das ist meckern auf hohem Niveau, ich weiß, musste aber raus. Abgerundet wird das Erlebnis von einem mächtig fettem Sound, der zwar auch in gewisser Weise sehr fordernd ist, aber trotzdem nicht alles dichtballert.
"False Idol" ist definitiv ein Album, das mit jedem Hören wächst, also gebt ihm und euch ausreichend Zeit und pfeffert es nicht nach einem Durchlauf in die Ecke. Für mich ist es ganz klar ein Jahres-Highlight im modernen Metal-/Djent-Sektor!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Jakob Ehmke