VEMOD - Venter På Stormene
Mehr über Vemod
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Prophecy Productions
- Release:
- 15.07.2016
- Venter På Stormene
- Ikledd Evighetens Kappe
- Altets Tempel
- Å Stige Blant Stjerner
Norwegische Nebelmusik.
Bereits im Winter 2012 veröffentlichte das norwegische Duo VEMOD sein Debütalbum "Venter På Stormene", was in schwarzmetallischen Untergründen registriert wurde, jedoch nicht durch großen Erfolg und Bekanntheit honoriert wurde. Ein Fehler, wie das deutsche Ausnahmelabel Prophecy Productions findet und um dies zu ändern einfach das Werk neu veröffentlicht. Zu hören gibt es also nun auch für jene, die den Erstrelease verpennt haben ein Album, das vier Lieder enthält und einem ganz besonders urwüchsigen Ableger des norwegischen Black Metals frönt. Wir reden hier von extrem langen Songs, verwaschener Produktion, monotonen Riffs, hypnotischen Drums und einem Gesang, der gerne mal im Hall untergeht, der auch die Drums zu verschlucken droht.
Hier und da gibt es einen kurzen Keyboardeinsatz und Chor und dann geht es wieder weiter im rasenden Tempo durch musikalische Wintereinöden. Nun sind es gerade 30° und es ist Mitte Juli, was diese Atmosphäre nicht ganz passend erscheinen lässt, es spricht aber für VEMOD, dass sich dennoch eine gewisse Kälte in mir ausbreitet und mein Zimmer sich wenigstens gefühlt verfinstert. Die Band schafft es nämlich auf beeindruckende Weise, mit denkbar einfachen Mitteln über sehr lange Songs Spannungsbögen aufzubauen und den Hörer zu fesseln. Das beeindruckt vor allem im abschließenden Instrumental, welches fast noch besser funktioniert als die beiden ersten Stücke, die im klassischen BM-Sound mit wimmerndem, kreischendem, gurgelndem und brüllendem Sänger daherkommen. Etwas aus dem Rahmen fällt indessen 'Altets Tempel', das als Ambient-Song mit viel Atmosphäre, Elektronik und ohne die traditionellen metallischen Elemente dennoch gut in das Album als Ganzes passt.
"Venter På Stormene" ist ganz und gar der Tradition des norwegischen Black Metals der frühen Neunziger verpflichtet und wer mit dem verwaschenen Sound nichts anfangen kann, wird VEMOD nicht mögen. Wer sich hingegen auf ein exzellent gemachtes Album voller atmosphärisch dichter Momente und ohne Anbiederungen an musikalische Trends und den Zeitgeist einlassen kann, der wird von diesem Album reichlich belohnt.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Raphael Päbst