VENGEANCE - Back In The Ring
Mehr über Vengeance
- Genre:
- Party-Hardrock
- Label:
- MTM Music/SPV
- Release:
- 23.06.2006
- Back In The Ring
- No Mercy
- Mind Over Matter
- Captain Moonlight
- Holy Water
- Bad Attitude
- Had Enough
- Now And Then
- Cowboy Song
- Rip It Off
- Evelyn
Nach dem grandiosen selbstbetitelten Album (1984), "We Have Ways To Make You Rock", "May Heaven Strike Me Down" (beide 1986), "Take It Or Leave It" (1987), "Arabia" (1989), "The Last Of The Fallen Heroes" (1994) und ihrem bislang letzten Album "Back From Flight 19" (1998), wagt es die holländische Kombo VENGEANCE noch einmal ins Studio zu gehen. Nach ganzen acht Jahren Musikmarkt-Abstinenz hofft die Fangemeinde auf keine Abnutzungserscheinungen. Diese lange Zeit konnte die Band allerdings nicht ohne einen Verlust überstehen. So stieg zwischenzeitlich der alte Bassist aus und wurde durch Barend Courbis ersetzt. Zu ihm gesellen sich Leon Goewie (Gesang), Hans In'T Zandt (Schlagzeug) und Peter "Slash" Bourbon (Gitarre).
Die Reunion wollte sich so manch ein externer Musiker nicht entgehen lassen. So hat Michael Voss (SILVER, CASANOVA, MAD MAX) Gitarrenriffs, das Keyboard und Background Vocals, Michael Eurich (WARLOCK, CASANOVA) das Schlagzeug bei "Rip It Off", Wolf Hoffmann die Leadgitarre bei "Mind Over Matter", Arjen Lucasson (AYREON) die Leadgitarre bei "Captain Moonlight" und Mat Sinner (SINNER, PRIMAL FEAR) Backing-Vocals beigesteuert. Genannter Arjen war schon Mitglied und gleichzeitig Mitbegründer des Quintetts, zurück zu den Wurzeln also. Die Produktion des oben genannten Michael Voss besticht durch durchweg erstklassige Qualität. Beim Hören der neusten Scheibe fallen sofort die Parallelen zu AC/DC, DEEP PURPLE, GUNS'N'ROSES oder auch ALICE COOPER auf. Trotzdem bewahrt das niederländische Gegenstück seinen eigenen Stil und lässt seine eigenen Merkmale einfließen. Schon beim Opener 'Back In The Ring', der also auf den Namen des Albums hört, stechen die schön reinhauenden Riffs der Gitarre, das dazu passende Schlagzeug und die tolle Stimme des Frontmanns Goewie heraus. Verpackt wird das Ganze in einer eingängigen Melodie. Dieser Trend setzt sich bei den Songs 'No Mercy' und 'Mind Over Matter' fort. 'Captain Moonlight' wird etwas ruhiger und wirkt teilweise sphärisch. Bei 'Holy Water' geht es dann aber gewohnt weiter, bis mir beim achten Song des Silberlings 'Now And Then' das unnötige Handgeklatsche auffällt. Auch hätte man besser die Textzeile "i-i-yippie-jey" beim darauf folgenden Song 'Cowboy Style' weglassen und durch leichte Country-Einflüsse ersetzen sollen. 'Rip It Off' schlägt wieder in die gewohnt gute Party-Hardrock-Kerbe. Die überschmalzige 08/15-Radioballade 'Evelyn' hätte man lieber in den holländischen Mülleimer geschmissen. Was aber positiv auffällt, sind die verschiedenen Gitarrensoli, welche zwischendurch in verschiedenen Songs platziert wurden. Was VENGEANCE noch von Genrekollegen abgrenzt, ist die Tatsache, dass sie sich einfach nicht allzu bierernst nehmen, das macht die Vier besonders sympathisch.
Trotzdem serviert uns VENGEANCE mit "Back In The Ring" ein erstklassiges Album und gleichzeitig ein beeindruckendes Comeback. Dass es auch klappt, die Lieder live gut zu präsentieren, bewiesen sie schon auf dem "Bang Your Head"-Festival in Balingen, wo sie eine hervorragende Show ablieferten. Fans der eben schon genannten Bands der 70er und 80er, und solche, die auf gute Laune machenden Party-Hardrock stehen, sollten dringend zum Plattendealer ihres Vertrauens laufen. Yes, they're back in the ring!
Anspieltipps: Back In The Ring, No Mercy, Mind Over Matter, Captain Moonlight, Holy Water, Bad Attiude, Had Enough, Rip It Off
- Redakteur:
- Daniel Schmidt