VENGEANCE - Crystal Eye
Auch im Soundcheck: Soundcheck 02/2012
Mehr über Vengeance
- Genre:
- Hardrock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Steamhammer (SPV)
- Release:
- 24.02.2012
- Me And You
- Bad To The Bone
- Barbeque
- Shock Me Now
- Five Knuckle Shuffle
- Desperate Women
- Whole Lotta Metal
- Promise Me
- Crystal Eye
- Missing
- Jans End Piece
Auch als All-Star-Projekt gelingt es Leon Goewies VENGEANCE, einen satten Rock-Groove herbei zu zaubern.
Als die niederländische Hardrock-Institution um Frontmann und Bandgründer Leon Goewie vor gut fünf Jahren ihr Comeback feierte, gab es bereits die eine oder andere Stimme, die einen Bruch zu den Klassikern des Frühwerks ausgemacht haben wollte. Dennoch zog Leon Goewie mit seinen Mannen sein Ding konsequent durch, und konnte auch eine treue Fanbasis hinter sich vereinen. Vor gut einem Jahr verstarb jedoch der langjährige Gitarrist Jan Sommers an Herzversagen, was für viele nahelegte, dass nun das Ende der Band gekommen sei.
In gewisser Weise stimmt das auch, denn VENGEANCE 2012 hat mit der alten Inkarnation der Band nun endgültig nur noch Frontmann Leon gemein. Da diese unvergleichliche Stimme jedoch ohnehin das Aushängeschild zumindest der neueren VENGEANCE war, ist es sicher legitim, dass der Sänger die Band mit neuen Mitstreitern im alten Geiste weiter führt. Dazu hat Herr Goewie nun drei Musiker um sich geschart, die zum einen bereits seit einiger Zeit zusammen mit ihm in einer AC/DC-Coverband spielen, und die zum anderen durchaus bekannt dafür sind, einen fetten, kompromisslos rockenden Groove auf Platte und Bretter zimmern zu können. Den Anfang macht dabei kein Geringerer als der walisische ex-AC/DC-Felldrescher Chris Slade, dazu kommen Gitarrist Keri Kelli (ex-ALICE COOPER) und Bassist Chris Glen (ex-MSG). In kompositorischen Dingen bekamen die Herren zudem Unterstützung von Leons ehemaligem Mitstreiter Arjen Lucassen (ex-VENGEANCE, AYREON, STAR ONE), von Tony Martin (ex-BLACK SABBATH) und von Produzent Michael Voss (MADMAX, WOLFPAKK).
All das bürgt natürlich zum einen für eine durchwegs professionelle Produktion und ebenso für eine makellose handwerkliche Umsetzung. Aber es stellt auch unmissverständlich klar, dass diese neue VENGEANCE-Auflage eben doch keine gewachsene Band im ursprünglichen Sinne ist, sondern ein Namedropping-Projekt, das nach allen Regeln der Kunst im Melodic-Hardrock-Zirkus wildern geht. Nachdem das per se natürlich nichts Schlechtes für die Musik an sich zu bedeuten hat, kann ich dennoch nicht umhin, Leon und seiner Truppe zu attestieren, dass sie durchaus einen feinen Rock-Groove auf die Bretter zaubert. Dafür sorgen unter anderem der flotte Opener 'Me And You', das schleppende, creepy gesungene 'Bad To The Bone', das fetzig-flotte 'Whole Lotta Metal' (aus Tony Martins Feder) oder der von Arjen Lucassen verfasste durchaus progressiv und sehr verspielt angelegte Titelsong, die das eine oder andere flache Stück vergessen machen und somit insgesamt doch zu einer klaren Kaufempfehlung für Goewie-Fans und Genreanhänger führen.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle