VENGEANCE - Piece Of Cake
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/2013
Mehr über Vengeance
- Genre:
- Hard Rock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Steamhammer (SPV)
- Release:
- 25.10.2013
- World Arena
- Tears From The Moon
- Raintime Preload
- Raintime
- Sandman
- Back To Square One
- Headquake
- Train
- Mirrors
- Piece Of Cake
- Goodbye Mother Sky
Ordentlicher Hard Rock - ist das jetzt gut oder eher schlecht?
Die Holländer VENGEANCE erleben sozusagen ihren dritten Frühling. Nachdem die Kapelle in den Achtziger Jahren startete und mit dem nun durch AYREON und seine anderen Projekte bekannten Arjen Anthony Lucassen einen prominenten Ex-Gitarristen in ihren Reihen hatte, ihre zweite Phase in den Neunzigern nach ein paar ruhigeren Jahren schon parallel zu den frühen AYREON-Werken erlebte, sind sie nun mit dem mittlerweile vierten Album in den letzten sieben Jahren am Start. Wobei das "sie" in diesem Fall etwas in die Irre führt, denn Original-Sänger Leon Goewie hat innerhalb eines Jahres eine komplett neue Truppe um sich geschart, die allerdings bis auf den Gitarristen Leon Sibum alle schon einmal zum VENGEANCE-Line-Up gehört haben. Seltsam ja, doch bei den Rockern aus den Niederlanden hat das Tradition, deren Besetzungsliste hat bald den gleichen Umfang wie das Telefonbuch von Venray.
Was sich allerdings kaum geändert hat, ist die musikalischen Ausrichtung. VENGEANCE spielt traditionellen, gediegenen Hard Rock, immer auf gutem Niveau; mit markanten Gitarren, allerdings ohne Riffs, die aufhorchen lassen; mit Leons Stimme, die kraftvoll und rau ist, aber oft durch schrilles Kreischen Akzente setzen soll; durch Chöre, die passen, aber doch nicht nachhaltig im Ohr bleiben. Das Problem ist daher zumeist, dass jedes Album ein paar wirklich gute Songs enthält und auch so einiges Füllmaterial. So beginnt nämlich "Piece Of Cake" sehr stark mit dem Trio 'World Arena', 'Tears From The Moon' und dem Uptempo-Song 'Raintime' inklusive verzichtbarem Intro, doch danach geht der Band ein wenig die Puste aus.
Statt den eingeschlagenen Stadionrock-Kurs beizubehalten, nimmt man mit 'Sandman' die Abzweigung Richtung Langeweile. Auch der nette Blues 'Back To Square One' und zwei weitere Songs können die Kurve nicht überzeugend nehmen, so dass erst bei den letzten drei Tracks wieder Stimmung aufkommt. Was macht man mit einer Scheibe, die so dreigeteilt ist? Drei gute Songs, vier schwache, und nochmal drei gute? Schwierig. Das ist nicht schlecht, aber eben auch nicht komplett toll. Reicht das heutzutage für eine Kaufempfehlung? Ich glaube eher nicht. Obwohl 'Raintime' und 'Piece Of Cake' schon wirklich gut sind. Verdammte Zwickmühle.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger