VENREZ - American Illusion
Mehr über Venrez
- Genre:
- Hardrock/ Grunge/ Modern Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Monarch Music Group
- Release:
- 30.07.2013
- Unforeseen
- Sanctity
- Hot Air
- Free Will
- Silver And Gold
- Intelectual Drool
- Vultures
- Hunger
- The Beat Goes On
- Temptress Of The Moon
Richtig. Amerikanische Illusionen im richtigen Ton.
Venrez ist VENREZ. Ganz ähnlich brasilianischen Fussballerinnen fällt beim Sänger dieser gleichnamigen Kombo ein Namensteil weg. Ob vorn oder hinten, wer weiß das schon. Der Dunkelgelockte mit der dunkeltiefen Stimme steht einem Quintett vor, dass sich dem modernen Hardrock mit Grungesplittern verschrieben hat. Viel Melodie, viel Druck, viel Blues, ein weites Stadion darf es auch ein. Das Riffing ist manchmal auch demjenigen der schlafenden TOOL nicht unähnlich, die beiden Gitarristen handeln meistens richtig. Denn was das Gitarrenspiel betrifft, gibt es hier nicht zu beanstanden.
Irgendwie bin ich sofort in der Platte gewesen. Nun mal der erste Durchlauf von vorn bis hinten, bisher immer zwischen den Titeln hin und her gesprungen. Also, klassischer Hardrock ist das ja nun auch nicht. Dafür hat er zu viele Soundideen und lässt auch mal die Kreativen in den Vordergrund. 'Free Will', ein seltsames Stück, kaum in eine Genrelade einzuordnen, verschroben und verspielt und doch sehr zündend. Das ist eines dieser Alben, wo die Aufmachung und der Titel Hinterwäldler-Mittelstaaten-Gedöns vor der Ami-Flagge vermuten läßt, aber - Ha! - Weit gefehlt! Umgedrehte Flagge, das Vaterland als Illusion, na bitte. Und Anti-Rock gibt es hier eigentlich auch. Dabei kommen die Musiker aus der Mitte der Gesellschaft.
Die Geschichte, die Onkel Venrez erzählt, ist ganz erbaulich: da schrauben und klauben, tocken und pocken Handwerker an seinem Haus herum, man kommt von Leiter oben zu Kaffee unten ins Gespräch, stellt fest, dass Mann dieselbe Musike gut findet, langjährig vom Fach ist. Männer beschließen, eine Band zu gründen, Auftraggeber VENREZ gibt den Namen, ein alter Kindheitsfreund wird an den Bass verpflichtet. Bald sind die ersten Stücke fertig.
'Unforeseen' und 'Vultures', auch 'Sanctity' wummern nicht im Schongang durch die Society. Die Spielereien sind fett durchgespielt und die tiefe Singstimme wird von der eines Gitarristen sinnvoll erhellt und ergänzt. Das sind schon mal drei, nein vier richtig gelungene Stücke. Wir freuen uns. 'Hunger' ruckt ebenfalls kurzweilig vorweg und mit 'Temptress Of The Moon' gibt es noch den obligatorischen, aber sehr gut laufenden Schmalz.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben