VERAS, DANNY - Can't Stop The Rock
Mehr über Veras, Danny
- Genre:
- Melodic Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Rock Company
- Release:
- 23.04.2025
- Rock Or Die
- Playin' With Fire
- Can't Stop The Rock
- I Want You Forever
- Keep The Faith
- Devil's Garden
- Come Back To Me
- It's Crazy
- Darlin'
- Misery
- Rich Woman
- First Strike
Gute Rockscheibe, aber wäre da nicht mehr drin gewesen?
Danny Veras wurde in Brasilien geboren, lebt aber schon etliche Jahre in den USA und war in verschiedenen Bands aktiv. Seit etwa einem Jahrzehnt macht er auch Musik unter eigenem Namen. Sein neuestes Album heißt "Can't Stop The Rock". Als Rhythmusgitarrist, Produzent und Ko-Autor der meisten Lieder unterstützte ihn dabei Paul Sabu. Sein Bassist Barry Sparks dürfte Rockfans hierzulande durch seine Arbeit für Michael Schenker bekannt sein.
"Can't Stop The Rock" stellt sich zunächst als ein beachtliches Rockalbum dar. Das isolierte Keyboard im Intro des Eröffners 'Rock Or Die' lässt an THE WHO denken, führt aber insofern in die Irre, als dann eingängiger amerikanischer Rock folgt. Dies ist symptomatisch, doch dazu später mehr. Fast die ganze Scheibe hindurch sind gute, ansprechende Kompositionen zu hören. Zunächst stehen einige melodische Hardrockstücke auf dem Programm, denen folgen mehrere semiakustische Mid-Tempo-Nummern, die zweite Hälfte bietet einen Wechsel von Halbballaden, AOR und zupackendem Rock.
Durch das gesamte Album sind reichhaltig ausgearbeitete Arrangements festzustellen, die mitunter etwas überraschen. So stellt sich die Frage, ob Danny Veras, Paul Sabu und Co. hin und wieder ungewöhnliche Kombinationen ausprobieren, vielleicht sogar Genrehörer überraschen wollten, oder ob man unwillentlich an einigen Stücken vorbeiarrangiert hat. Die fragwürdigen elektronischen Mätzchen sind erfreulicherweise knapp ausgefallen. Die wiederholt eingesetzten Streicherklänge stärken gelegentlich die Dramatik der Melodien, wirken an anderen Stellen aber wie entbehrliche Füllsel. Das Schlagzeug, das sich bei einigen Liedern mit simplem Rhythmusmustern in der Vordergrund drängt, irritiert ebenso, wie der üppige Gebrauch der Keyboards auf einem Album, das das Wort "Rock" demonstrativ im Titel trägt. Weiterhin fällt der relativ hohe Anteil akustischer Gitarren auf, ohne dass man sich einmal zu einer durchgängig stromlosen Aufnahme durchgerungen hätte. Einzelne Stücke gewinnen hingegen durch originelle Hintergrundchöre, wie das Titellied oder 'Misery'. Durchweg hörenswert sind die Gitarrensoli!
Die beste Nummer des Albums dürfte 'Devil's Garden' sein, das sich nach ruhigem Anfang immer weiter steigert. Streicher und akustische Klampfen sind sehr passend eingesetzt, und dass Danny Veras als Sänger in Tonlage und Singweise ein wenig an Zak Stevens von SAVATAGE erinnert, erhöht die Klasse dieses Tracks. Des weiteren eignet sich die AOR-Nummer 'Come Back To Me' als Anspieltipp, ebenso der Rausschmeißer 'First Strike', der allerdings zwischen satten Hardrock-Gitarren und poppigen Keyboards schwankt.
"Can't Stop The Rock" ist zweifellos ein ordentliches Album, das im Kern über eine gute Substanz verfügt und mit seinen Melodien so manches Konkurrenzprodukt aussticht. Doch für mein subjektives Empfinden ergibt sich die Frage, ob sich das Ergebnis mit sparsameren und pointierter eingesetzten Arrangements nicht hätte steigern lassen.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Stefan Kayser