VERHEERER - Maltrér
Mehr über Verheerer
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Vendetta Records
- Release:
- 19.01.2018
- Oration
- Kultyst
- Vertigo
- Maltrér
- Anima Sola
- Nachtfall
- Heimgang
Epischer Black Metal aus deutschen Landen.
Die Flensburger VERHEERER haben 2015 mit der ersten EP ganz schön Staub aufgewirbelt im Underground. Nun stehen sie mit ihrem Debüt-Album "Maltrér" auf der Matte, und das Scheibchen wird schon ein paar Wochen im Underground bejubelt. Hier gab es noch gar keine Rezension zu der Truppe, auch nicht zur EP, so dass ich jetzt zumindest das neue Album etwas in den Blick der Öffentlichkeit bringen möchte.
Nach einem kurzen Intro geht es los mit Blastbeats, kalten Vocals, klirrenden Gitarren - und ich kann mich nicht erinnern, ob ich schon mal so guten Black Metal aus Deutschland gehört habe. Der Gitarrensound passt perfekt, klingt einerseits wie eine Erinnerung an seelig-klirrende norwegische Zeiten, ist aber trotzdem sehr eigenständig und vor allem super produziert. Kaum zu glauben, dass es sich hier um ein Debütalbum auf einem Mini-Label handelt. Dazu gibt es feine Gitarrenleads, die durchaus traditionell-metallisch klingen, aber nie wie eine Jungfrauen-/MERCYFUL-FATE-Kopie klingen.
Auch der Gesang ist druckvoll, böse, kalt aber immer noch relativ gut verständlich. Das Schlagzeug macht Druck, klingt aber nie wie die Nähmaschine meiner Frau, sondern hat einen lebendigen Klang. Vom Schlagzeugspiel her denke ich manchmal an die abgedrehten Sachen auf den letzten beiden MAYHEM-Alben, und das ist ausdrücklich positiv gemeint.
Wenn eine fette Orgel einsteigt ('Kultyst') und klar gesprochene Passagen ('Heimgang') kommen, denke ich an die Polen BATUSHKA, während die stampfig-doomige Note ('Vertigo') MGLA grüßen lässt und der Band gut zu Gesicht steht. Dass ausgerechnet der Titelsong leicht abfällt (die ersten zwei Minuten hätte man sich sparen können, danach wird es aber auch gut) kann man verkraften.
Ich finde, dass die Scheibe wirklich gutklassigen Black Metal bietet - für mich vielleicht den besten, den es in Deutschland momentan gibt. Nachdem ich letztes Jahr von HIGHLAND und HAVUKRUUNU weggeblasen wurde, freut es mich, dass es auch 2018 wieder ein richtig feines Black-Metal-Album gibt.
Für Genre-Fans spreche ich eine uneingeschränkte Kaufempfehlung aus. So viel besser kann Black Metal 2018 nicht werden.
Anspieltipps: Kultyst, Anima Sola, Nachtfall.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Jonathan Walzer