VERSTäRKER - V
Mehr über Verstärker
- Genre:
- Post Rock / Instrumental
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Finaltune Records
- Release:
- 11.10.2024
- Gadd
- Fliegender Fluss
- Echoes In Motion
- Elephants
- Hazarai
Sinnliche Ruhe, davon aber vielleicht zu viel.
In ihrer Selbstwahrnehmung sehen sich die Musiker von VERSTÄRKER in der groben Schnittmenge aus Krautrock und Post Rock, und angesichts der melancholischen Instrumentals auf ihrem neuen Album mag man den Herren aus der bajuwarischen landeshaupstadt auch nicht widersprechen. "V" arbeitet sich schleppend durch verträumte Soundscapes in einem arg minimalistischen Setting, legt großen Wert auf repetierende Harmonien und lehnt sich gar nicht so weit aus dem Fenster, dass die Songs einen experimentellen Charakter ergattern. Das mag in der Gesamtkonstellation dieses kurzweiligen, live eingespielten Werkes definitiv auch die richtige Entscheidung gewesen sein.
Andererseits kreiert VERSTÄRKER in den fünf neuen Kompositionen leider keine griffigen Highlights. Die Musik ist in einem steten Fluss und dreht sich im Kern um ein wiederkehrendes Grundthema, zu dem die Band hin und wieder ein bisschen improvisiert, das aber größtenteils nur abgeleitet wird, um mit mehr oder weniger Percussions eindringliche Momente zu schaffen. Im Großen und Ganzen ist dieses Ziel erreicht, doch darüber hinaaus geschieht auf "V" leider echt wenig, so dass man schnell den Faden verliert, weil man das Gefühl bekommt, die Platte befinde ich in einer anhaltenden Dauerschleife. Die beruhigende Wirkung des Albums mag man gar nicht infrage stellen, ebenfalls nicht die teils hypnotischen Effekte, die von den Melodien ausgehen, aber irgendwie hat das Ganze auch etwas Lethargisches, das "V" nie so ganz ablegen kann. Hier ist dann auch die potenzielle Schwelle zur Begeisterung in Sicht, die VERSTÄRKER aber nicht überschreiten kann.
Auf ihrem fünften Album hat die Truppe aus München zweifelsfrei ein paar angenehme Klangvariationen geschaffen, mangels einzelner Höhepunkte rauscht das Material aber leider auf Dauer am Ohr vorbei. Gut gemacht, leidenschaftlich dargeboten, aber nicht bewegend inszeniert - so sieht das passende Fazit für mich aus!
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes