VICIOUS MARY - Vicious Mary
Mehr über Vicious Mary
- Genre:
- Melodic HR
- Label:
- Frontiers
- Love Or Hate
- When He Cries
- Outside
- Million Words
- Crying For You
- The Call
- E.L.I.S.A.
- Keysage
- I`ll Be There For You
- You Run Me Wild
- Indian River
Bei VICIOUS MARY handelt es sich um die zweite Band der ELDRITCH Musiker Terence Holler (voc.) und Sean Henderson (key./Piano). Im Gegensatz zum relativ komplexen Powermetal ihrer Stammband fabrizieren sie hier eher melodischen Hard Rock und sehen sich selbst in einem Boot mit TEN, DOKKEN und BON JOVI. Nun ja, so gut wie die ersten beiden ist das Ergebnis dann nicht, aber auch bei weitem nicht so soft wie das des Letztgenannten.
Fest in der Band sind neben den beiden Matt Ruaro von MAYA und Nick Savio von WHITE SKULL an den Klampfen, die allerdings unter Pseudonymen auftreten. Etwas seltsam, denn verstecken müssen sich VICIOUS MARY nun wahrlich nicht.
Der Opener „Love Or Hate“ könnte vom Härtegrad her beinahe noch auf einem ELDRITCH Album stehen, werden die nachfolgenden Nummern dann doch deutlich zahmer klingen. Man legt extrem großen Wert auf Eingängigkeit und Melodien, die sich ins Ohr fräsen. Etwas negativ fällt der dauerhaft hohe Gesang von Terence Holler auf, der gelegentlich meine Schmerzgrenze überschreitet. Es sei hierbei am Rande erwähnt, daß ich eigentlich auf Eunuchen Metal stehe...
Mit „Crying For You“ greift man dann erstmals ganz tief in den Schmalztopf. Und auch das nachfolgende „The Call“ ist beinahe banal.
Klasse hingegen das extrem flotte „E.L.I.S.A.“, bei welchem ich irgendwie spontan an VAN HALEN denken muß. Fragt mich nicht warum, mag wohl am Gitarrenintro liegen, aber dieser Song könnte rein musikalisch auf einer späten Scheibe der Popmetaller stehen.
„Keysage“ ist dann das, was der Titel befürchten läßt. Ein instrumentales Gesäusel. Ich frage mich, warum man mit so etwas ein Album unnötig strecken muß. Gerade bei dieser Art von Musik möchte man sich doch nett beschallen lassen ein bißchen mitwippen oder auch mitsingen, aber einschlafen ... ich weiß ja nicht.
Der abschließende Dreier bietet dann noch mal zackige Arenahymnen im schnuddeligen Midtempo. Nett anzuhören, auch mehrmals, mehr aber auch nicht.
Summa summarum, ein Album, das nicht stört aber auch nicht zwingend nötig ist. Anhänger von sehr melodischen Klängen, die auch vor südeuropäischem Hochgesang nicht zurück schrecken, sollten mal ein paar Ohren riskieren. Ich bevorzuge ELDRITCH und auch diese nur in spartanischer Dosierung.
Anspieltip : „E.L.I.S.A.“
- Redakteur:
- Holger Andrae