VICIOUS RUMORS - Celebration Decay
Auch im Soundcheck: Soundcheck 08/2020
Mehr über Vicious Rumors
- Genre:
- Power Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- SPV/Steamhammer
- Release:
- 21.08.2020
- Celebration Decay
- Pulse Of The Dead
- Arrival Of Desolation
- Any Last Words
- Asylum Of Blood
- Darkness Divine
- Long Way Home
- Cold Blooded
- Death Eternal
- Collision Course Disaster
- Masquerade Of Good Intentions
Für sich genommen ein gutes Album
Die Band kommt und kommt einfach nicht zur Ruhe. So steht 2018 wohl sinnbildlich für die Karriere bei VICIOUS RUMORS, obwohl kein neues Album anstand. So begaben sich Geoff Thorpe und seine Mannen einerseits auf die "30th Anniversary Digital Dictator World Tour", um einer der bedeutendsten US-Metal-Scheiben aller Zeiten entsprechend Tribut zu zollen. Andererseits drehte sich wie so häufig erneut das Besetzungskarussell und mit Nick Courtney am Mikro und Cody Green am Bass wurden gleich zwei neue Gesichter vorgestellt. Und beide Neuzugänge dürfen auf dem "Concussion Protocol"-Nachfolger ihr Stelldichein feiern.
"Celebration Decay" heißt das nunmehr 13. VICIOUS RUMORS-Album, das mit seinen zahlreichen Vorgängern ob der vielen Wechsel natürlich schwer zu vergleichen ist. Für sich genommen ist der neue Rundling ein gutes, energisches Power-Metal-Album US-amerikanischer Schlagseite, wie sollte es auch anders sein. Den einstigen Glanz solcher Taten wie dem gleichbetitelten Drittwerk, "Welcome To The Ball" oder eben "Digital Dictator" können die Kalifornier natürlich nicht erreichen. Dafür dauert die Gewöhnung an Courtneys Gesang und das Zünden der jeweiligen Songs einfach zu lange. Dennoch macht sich der neue Sänger im Laufe der Spielzeit, weiß speziell in höheren Regionen zu glänzen. So gibt es nicht wenige Aha-Momente auf der Zerfall-Fete.
Einer davon ist der anfängliche Titeltrack, der nach kurzem Sireneneinsatz in die Vollen geht und zugleich das härteste Stück der gesamten Platte darstellt. VICIOUS RUMORS fühlt sich also auch im Thrash Metal durchaus wohl. In den darauffolgenden knapp 41 Minuten bestechen darüber hinaus 'Arrival Of Desolation' inklusive toller Rhythmusarbeit, das von Mal zu Mal mehr Spaß macht, das nostalgisch angehauchte 'Any Last Words' und das oldschoolige 'Darkness Divine, ehe dem Ende hin 'Collision Course Disaster' und 'Masquerade Of Good Intentions' das Album recht kaltschnäuzig und konsequent, aber auch durchaus plötzlich beenden. Natürlich hat Geoff selbst das Klampfen nicht verlernt und haut uns durchaus schmucke Riffs und wilde Duelle mit DüGrey um die Ohren.
Dennoch hätten es zwei, drei Songs weniger auch locker getan, aber da wollte Thorpe wohl der Tradition der zehn bis elf Stücke pro Album folgen. Hätte man speziell der Mitte hin allerdings die Lückenbüßer weggelassen, wäre "Celebration Decay" nochmals etwas höher in den Notenregionen anzusiedeln. So machen zumindest Anfang und Ende bisweilen sogar viel Freude, ohne jedoch an die Zeiten von einst anknüpfen zu können. Doch ist dies nach all den Auf und Abs im Hause VICIOUS RUMORS überhaupt noch möglich?
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp