VICTORY (GER) - Instinct
Mehr über Victory (GER)
- Genre:
- Hard Rock
- Label:
- Steamhammer/SPV
- Release:
- 29.09.2003
- Running Scared
- Plastic Hero
- Another Notch In The Bedpost
- Starman
- Enemy
- Victorias Secrets
- Nomads Of The Night
- Seen The Light
- Instinct
- Riding Low
- Songs Of Victory
Ich könnte mich ohrfeigen, den Reunion-Gig von VICTORY auf dem diesjährigen Wacken Open Air verpasst zu haben, zählt die Band doch nach wie vor zu den besten Kapellen, die aus der deutschen Hardrock-Szene hervorgegangen sind.
Nun ja, glücklicherweise kann der neue Comeback-Silberling "Instinct" etwas Abhilfe für dieses versäumte Event schaffen. Elf Nummern haben die Hannoveraner Urgesteine eingespielt und dies nahezu im kompletten Original-Line Up. Erstaunlicherweise hat die Truppe um den amerikanischen Frontmann Charlie Huhn nach der 15-jährigen Pause von ihrer Klasse kein bisschen eingebüßt, im Gegenteil, auch im Jahre 2003 rocken die Jungs noch immer kompromisslos nach vorne los.
Dabei ist "Instinct" zwar kein alles überragendes Album geworden, aber auf alle Fälle mehr als solide Kost für alle Genre-Anhänger.
Größtenteils im Midtempo angesiedelt zeichnen sich die meisten Tracks durch einen satten Groove aus. Die Gitarren klingen sehr heavy, aber gleichzeitig schön dreckig und alles andere als glattpoliert. Bei `Another Notch In The Bedpost´ geht dies sogar sehr stark in Richtung AC/DC und ROSE TATTOO.
Fritz Randow bereitet stampfenden Nummern wie `Instinct´ und `Starman´ ein stabiles Fundament und glänzt durch einen druckvollen Drumsound. Auch Charlie Huhn kann wieder deutliche Akzente setzen; dieser Mann hat einfach ein tolles Gefühl für mitreißende Hardrock-Songs und klingt trotz der stimmlichen Nähe zu Biff Byford (SAXON) einzigartig.
Währenddessen geraten die beiden Gitarristen Herman Frank und Tommy Newton ein wenig ins Hintertreffen, da ihre Leads sich (zumindest im ersten Teil von "Instinct") meist auf dezente Einsätze beschränken. Erst zu einem späteren Zeitpunkt agiert das Duo mehr melodiebetont und liefert die Hooklines zu `Victorias Secrets´ und dem bereits erwähnten Titelsong, die zu den Highlights auf diesem Comeback zählen.
Dieses Attribut verdient sich auch das abschließende `Songs Of Victory´, welches den einzigen komplett eingängigen Refrain auf dieser Scheibe besitzt und mit Sicherheit auf der geplanten Tour zünden wird.
VICTORY versuchen erst gar nicht moderne Einflüsse in ihre Musik einzubinden, sie tun das, was sie am besten können, nämlich zünftig abrocken. Alt-Fans werden sicherlich nicht enttäuscht sein und können sich "Instinct" ruhigen Herzens zulegen.
Überhaupt ist diese Platte wieder ein gelungenes Statement handgemachter Rockmusik und sollte auch Anhänger neueren Datums überzeugen können. Die interne Stadtmeisterschaft gegen die SCORPIONS hat man jedenfalls jetzt schon klar für sich entschieden.
Macht euch selber ein Bild hiervon und ihr werdet sehen, wie die Füße mitwippen und der Kopf respektvoll nickt...
Welcome back, guys!
Anspieltipps: Running Scared, Victorias Secrets, Instinct, Songs Of Victory
- Redakteur:
- Björn Backes