VIDRES A LA SANG - Virtut Del Desencís
Mehr über Vidres A La Sang
- Genre:
- Dark Metal / Progressive Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Blood Fire Death
- Release:
- 29.11.2024
- Màrtirs
- Sempre És Incert
- L'elegia Dels Innocents
- Capricis De L'atzar
- Records A L'oblit
- Llàgrimes De Sang
Den Punkt zu oft verfehlt!
Ob es an der internen Unbeständigkeit liegt, an zu vielen zu langen Pausen oder eben einfach daran, dass es die Herren von VIDRES A LA SANG nicht so recht auf den Punkt bringen können - da fällt es wirklich schwer, sich abschließend zu entscheiden. Fakt ist jedoch, dass der schmale Grat zwischen ziemlicher Anspannung und musikalischer Intensität auch auf "Virtut Del Desencís" nicht immer ganz so souverän überschritten wird, wie es sich die Katalenen für ihr neues Album womöglich wünschen würden. Auch vor dem Hintergrund, dass die Scheibe definitiv einige erhabene Momente vorweisen kann, beinhaltet sie gleichermaßen zu viele Längen und zu viele Ungewissheiten in den Arrangements, für die VIDES A LA SANG keine mitreißende Auflösung findet.
Die spanische Combo hat zwar definitiv ein Talent dafür, schleppende, finstere Nummern mit einem vergleichsweise rauen Breitbandsound zu inszenieren und dabei auch Pfade zu streifen, die Liebhaber von AMORPHIS und Co. ebenfalls gerne für ihre tägliche musikalische Wanderung auswählen. Allerdings tritt man hier insofern auf der Stelle, als dass einzelne Passagen sehr weit gedehnt werden und schließlich nicht mehr den Punkt treffen, an dem ein Spannungsabfall präventiv abzuwenden wäre. Gerade Stücke wie das überlange 'Llàgrimes De Sang' oder das ebenfalls zunächst interessante, dann aber eher langatmige 'L'elegia Dels Innocents' leiden an dieser fehlenden letzten Konsequenz, die das richtig gute Fundament des Materials gelegentlich auch etwas stärker beschädigt.
Hinzu kommt schließlich, dass die klare Linie, die sich durch "Virtut Del Desencís" ziehen könnte, ebenfalls nicht aufrechterhalten werden kann. Das flehende Flüstern an den Vocals versucht zwar, die Masse der Ideen zusammenzuhalten und zumindest gewisse Grundvorgaben zu leisten. Doch die etwas progressiveren Strukturen wirken dem gerne mal entgegen, schaffen ein paar seltsame Kontraste und erlangen genauso wenig den Konsens wie das Material an sich. "Virtut Del Desencís" hat die Grundlagen für ein wirklich episches Brett, verfehlt die Zielvorgaben aber recht deutlich. Es wird zwar nie langweilig, oftmals aber sehr langatmig.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes