VINIDE - Reveal
Mehr über Vinide
- Genre:
- Symphonic Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Inverse Records
- Release:
- 26.01.2018
- Intro
- The Beginning Scene
- Breakout
- Reveal
- Anger
- The Rat
- Plea
- Emanuel
- The Truth
- The Plan
- Believe
- The Bombs
- Another Dimension
- The Great Voyage
- Save The Earth
Symphonic-Kracher aus Finnland
Immer wenn ich eine neue Band aus Finnland entdecke, bin ich aufs Neue erstaunt, wie viele hochkarätige Kapellen dieses verhältnismäßig kleine Land doch zu bieten hat. VINIDE stellt da keine Ausnahme dar, die Truppe hat mit "Reveal" gerade Album Nummer drei am Start. Die Scheibe war ziemlich schnell komponiert, und bereits im Dezember 2015 konnte mit den Aufnahmen im Studio begonnen werden. Dieser Prozess zog sich ganze eineinhalb Jahre hin und forderte auch einige Opfer, denn der Bassist ist in dieser Zeit ausgestiegen. Die restlichen Mitglieder entschieden kurzerhand, einfach ohne Basser weiterzumachen. Das Ergebnis ist der vorliegende Longplayer "Reveal".
Bereits das Intro lässt erahnen, was uns auf dem Album erwartet, und spätestens nach dem ersten Track 'The Beginning Scene' gibt es keine Zweifel mehr: Symphonic Metal allererster Güte haben die Finnen im Gepäck, außerdem haben sie der Scheibe ein Science-Fiction-Konzept verpasst. Zwischen den Tracks (bzw. auch manchmal währenddessen) gibt es immer mal wieder kurze, gesprochene Stücke, in denen die Story weitererzählt wird. Meistens sind diese auch nicht übermäßig lang und stören daher nicht.
Musikalisch fährt VINIDE auf "Reveal" die gesamte Bandbreite des Genres auf. Während der Gesang von Elmeri die meiste Zeit über im Melodic-Metal-Stil gehalten ist, konnte auch für einige Gastparts eine Sängerin gewonnen werden, welche Operngesang beisteuert. Da das Ganze wirklich in einem sehr dezenten Rahmen eingesetzt wird, ist es natürlich umso wirkungsvoller und überhaupt nicht nervend. Elmeri selbst hat eine sehr variable Stimme, was er auf der Scheibe eindrucksvoll unter Beweis stellt. Egal, welche Stimmung gerade vorherrscht, er liefert die passenden Vocals dazu ab. Und als ob das noch nicht genug wäre, ist er zusätzlich noch an der Gitarre aktiv.
Den Songs merkt man an, dass da eine Menge Arbeit und Herzblut drinsteckt. Viele kleine Details fallen aber auch erst nach einigen Durchgängen auf. Es gibt wirklich alles, was das Herz begehrt: wunderschöne Melodien, mitreißende Soli (sowohl von den Gitrarren als auch vom Keyboard), sehr guten Gesang, sowohl majestätische als auch epische Momente, Tempo- und Stimmungswechsel und noch vieles mehr. Einzig bei den verwendeten Keyboardsounds hätte ich mir (passend zur Science-Fiction Story) vielleicht etwas weniger klassische und dafür mehr futuristisch klingende Sounds gewünscht. Diese gibt es zwar auch, aber nicht in dem Ausmaß, wie es eine solche Story hergeben würde.
Ich bin begeistert. VINIDE liefert mit "Reveal" eine bockstarke Scheibe ab und bietet wenig Grund für Kritik. Klar, das Symphonic-Metal-Rad wird natürlich nicht neu erfunden, aber das dürfte heutzutage auch schwer sein. Aber das Album zieht den Hörer sehr schnell in seinen Bann und lässt ihn auch bis zum Ende nicht mehr los. Keine schwachen Songs, keine Ausfälle, keine sterile Produktion, und obwohl das Keyboard eigentlich immer präsent ist, driftet VINIDE zu keiner Zeit in zu poppige Gefilde ab, wie das bei einigen Genre-Kollegen oftmals der Fall ist. Kurzum, wer mit Symphonic Metal auch nur im entferntesten etwas anfangen kann, sollte sich die Scheibe definitiv zulegen, denn hier haben wir nicht weniger als einen frühen Kracher im noch jungen Jahr vorliegen.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Hermann Wunner