VIRGIN STEELE - Guardians Of The Flame (Re-Release)
Mehr über Virgin Steele
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- SPV / Steamhammer
- Release:
- 23.08.2024
- Don't Say Goodbye
- Burn The Sun
- Life Of Crime
- The Redeemer
- Birth Through Fire
- Guardians Of The Flame
- Metal City
- Hell or High Water
- Go All The Way
- Chaos Caprice (Piano Solo)
- A Cry In The Night
- I Am The One
- Go Down Fighting
- Wait For The Night
- Desert Plains (New Alternate Version)
- Dirty Blonde Angel (Bonus Track)
- The Heaven's Door Suite (Bonus Track)
Neu aufgelegter Klassiker mit nicht ganz so starken Bonus-Nummern.
Es dürften wohl wenige Zweifel daran bestehen, dass "Guardians Of The Flame" zu den wichtigsten Heavy-Metal-Alben der frühen 80er hinzuzurechnen ist und die zweite Scheibe aus dem Hause VIRGIN STEELE in einem Atemzug mit so manchem Klassiker der NWoBHM zu nennen ist. Einige der hier enthaltenen Tracks haben es über die Jahre immer wieder auch mal ins Live-Set von David DeFeis und seiner Mannschaft geschafft, auch wenn der Sound des Zweitlings inzwischen meilenweit von dem entfernt ist, was der klassisch orientierte Songschreiber seinem Publikum eigentlich anbieten möchte.
Dennoch bleibt "Guardians Of The Flame" bis heute der verdiente Platz in den Ruhmeshallen des Genres, weshalb die Ankündigung einer neuen Abmischung einige Zweifel aufkommen ließ, inwieweit DeFeis womöglich weiter an seinem eigenen Vermächtnis kratzen möchte. Die letzten regulären Alben und auch einige Remasters vergangener Glazmomente sind hier als eher abschreckendes Beispiel sicherlich stark genug.
Ähnlich jedoch wie bei der Neuauflage von "Virgin Steele I" hat sich das VIRGIN STEELE-Oberhaupt dazu entschieden, an den ursprünglichen Fassungen nicht viel zu verändern und den Songs lediglich ein etwas voluminöseres Erscheinungsbild zu verpassen - und das ist in der Gesamtbetrachtung auch absolut willkommen. Die letzten gemeinsamen Arbeiten von Jack Starr und David DeFeis bleiben somit auch ihrem Kultstatus treu, allen voran der epische Titelsong, das MAIDENeske 'The Redeemer' und das Hookline-Monster 'Don't Say Goodbye Tonight'. Mit 'Metal City' und 'Hell Or High Water' bleiben weitere Highlights in der vermeintlichen zweiten Reihe, die den Begriff Klassiker mehr als verdient haben und "Guardians Of The Flame" immer noch nahe an der Höchstnote halten. Den Status eines unverzichtbaren Albums muss man der Scheibe daher auch nicht noch einmal gesondert verpassen.
Bei der jetzigen Auflage sollen einige Bonusnummern schließlich einen zusätzlichen Anreiz schaffen, allerdings verhält es sich hierbei ähnlich wie beim Re-Release des Debüts. Das recht lahme 'Dirty Blonde Angel' ist ein verzichtbare Hardrock-Nummer, die eher wie ein Überbleibsel einer vergangenen Session klingt. Auch das balladeske 'The Heaven's Door Suite' ist nun nicht unbedingt das, was man als ein verstecktes Juwel bezeichnen müsste, schließlich handelt es sich hierbei um eine sehr eigenwillige Variante des Bob Dylan-Klassikers 'Knockin' On Heaven's Door', bei dem der Kitsch wirklich ordentlich trieft.
Als schlagfertiges Argument für eine Neuinvestition dient daher lediglich die tolle Aufmachung der Gatefold-LP zur dieser Wiederveröffentlichung, die man eigentlich kaum stehen lassen kann. Ansonsten ist "Guardians Of The Flame" natürlich weiterhin ein Muss für jede qualitativ hochwertige Heavy-Metal-Sammlung, bei der die Neuauflage allerdings eher dann interessant ist, wenn man das Original tatsächlich noch nicht besitzt - oder eben wenn man als Vinyl-Liebhaber mal wieder etwas fürs Auge haben möchte!
- Redakteur:
- Björn Backes