VIRGIN STEELE - The Marriage Of Heaven And Hell Part I + II
Mehr über Virgin Steele
- Genre:
- Epic Heavy Metal
- Label:
- SPV
- Release:
- 16.06.2014
- I Will Come For You
- Wheeping Of The Spirits
- Blood And Gasoline
- Self Crucifixion
- Last Supper
- Warrior Lament
- Trail Of Tears
- The Raven Song
- Forever I Will Roam
- I Wake Up Screaming
- House Of Dust
- Blood Of The Saints
- Life Among The Ruins
- The Marriage Of Heaven And Hell
- Angela's Castle (Bonus)
- The Sword Of Damocles (Bonus)
- A Symphony Of Steel
- Crown Of Glory
- From Chaos To Creation
- Twilight Of The Gods
- Rising Unchained
- Transfiguration
- Prometheus The Fallen One
- Emalaith
- Strawgirl
- Devil/Angel
- Unholy Water
- Victory Is Mine
- The Marriage Of Heaven And Hell Revised
- Life Among The Ruins (Live)
- I Wake Up Screaming (Live)
Höhepunkt Teil 1 und 2
Was sind die beiden "The Marriage Of Heaven And Hell"-Teile doch für sensationelle Alben, VIRGIN STEELE war Mitte der 90er fraglos im Zenit. Episch, kraftvoll und höchst anspruchsvoll hievten die New Yorker um David DeFeis hiermit die barbarisch-romantische Metal-Flagge hoch in den Himmel. Jedes einzelne Stück auf diesen beiden Alben ist ein Monument für sich, jede einzelne Sekunde ist bestens durchdacht und jeder einzelne VIRGIN STEELE-Fanatiker wird mir zustimmen, wenn ich sage, dass wir es hier wohl mit Meilensteinen des epischen Heavy Metals zu tun haben. Auch wenn das "The Marriage Of Heaven And Hell"-Schaffen ein wenig progressiver, melodischer und bisweilen auch symphonischer ausfällt als beispielsweise der Trilogieabschluss "Invictus", findet man an diesen Stellen keinerlei Makel.
Ein großer Pluspunkt der beiden Rundlinge ist sicherlich die Abwechslung: Man findet albenübergreifend astreine Power-Metal-Nummern ('Weeping Of The Spirits', 'Devil/Angel', 'Unholy Water'), anmutige, heroische Epik ('Blood Of The Saints', 'Victory Is Mine'), wunderschöne Balladen ('Forever I Will Roam', 'Strawgirl') und Hymnen in Hülle und Fülle. Speziell letztgenannte Sparte sorgte dafür, dass sich VIRGIN STEELE fest in mein Bewusstsein setzte und mit 'A Symphony Of Steele', 'Life Among The Ruins', sowie meinem Allzeit-Liebling 'I Will Come For You' keinerlei Wünsche offen ließ. Zudem klang DeFeis nie besser und die Band per se selten stimmiger, was Mammut-Nummern wie 'Emalaith' und 'Prometheus The Fallen One' bestens unter Beweis stellen. Abschließend sorgen feine Kleinigkeiten wie Pianoeinsätze oder die erhabenen Gitarrensoli Pursinos für die krönenden Sahnehäubchen.
Knapp zwei Dekaden und viel Durchschnittsware später nahmen die US-Metaller einen Labelwechsel hin zu SPV vor, wodurch die beiden ursprünglich seperat erschienenen Alben nun als schmuckes Doppelalbum wiederveröffentlicht werden. Im Zuge damaliger Wiederveröffentlichungen wurde der Sound auch ein wenig aufgemotzt, sodass auch der neuste Re-Release hiervon profitiert. Falls man bereits alles von VIRGIN STEELE sein Eigen nennen kann, mag man die Frage nach einer Anschaffung im Hinblick auf das Bonus-Material wohlmöglich verneinen. Zwar ist 'The Sword Of Damocles' ein mehr als toller Song, doch 'Angela's Castle', sowie die beiden Live-Nummern 'Life Among The Ruins' und 'I Wake Up Screaming', die den Studioversionen nicht einmal ansatzweise das Wasser reichen können, wirken auf dem Gesamtwerk eher fehl am Platz. Hier wäre eine weitere Bonus-CD mit rarem Studiomaterial oder einzelnen Demo-Versionen ebenso sinnvoll gewesen wie eventuell eine Live-DVD, die den finanziellen Rahmen vielleicht gesprengt hätte, jedoch wie warme Semmeln weggegangen wäre. Doch sei's drum, für diejenigen, denen die beiden Schmuckstücke noch fehlen, ist dies die beste Gelegenheit, diese fatale Lücke zu schließen und sich an Epic Power Metal nahe an der Perfektion zu erfreuen. Die bereits angesprochenen Nummern werden definitiv für Euphoriestürme und Freudentänze sorgen, speziell im Hinblick auf die eher laschen Veröffentlichungen der letzten Jahre. Denn derart stark und losgelöst wie vor zwanzig Jahren wird, und so weit muss ich mich leider aus dem Fenster lehnen, VIRGIN STEELE nicht mehr agieren.
- Redakteur:
- Marcel Rapp