VISCERAL - Eyes, Teeth And Bones
Mehr über Visceral
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- Raging Planet
- Release:
- 04.04.2025
- Where The Wretches Are
- Unsurmountable
- Heave Down The Teeth
- Indelible
- Of Breadth And Poison
- Anfisbena Thrice
- Wells
- Dense
- Ascending Weight
- Loathe
- On Frozen Fields
Ordentliches Grind-Massaker, katastrophaler Drumsound.
Auf dem Papier ist bei VISCERAL ein menschlicher Drummer gelistet, deshalb entzieht es sich meiner Kenntnis, wie die Band es hinbekommen hat, den Schlagzeug-Sound auf ihrem neuen Album so maschinell und unterkühll zu gestalten, als wäre hier digitale Schützenhilfe beansprucht worden. Es hat wohl selten so viele Disskussionen über die Aufbereitung der Drums gegeben, wie es die Szene in den letzten ein bis zwei Jahren erlebt hat, doch leider muss man immer wieder berechtigt darüber streiten, warum man von den organischen Werten weggekommen ist und sich oftmals selbst so unnötige im Wege steht, wie es dieses portugiesische Trio nun ebenfalls erlebt. Denn so ansprechend und anständig die meisten Songs der neuen Scheibe auch arrangiert und komponiert sein mögen, so sehr leiden sie schließlich unter dem fürchterlich klinischen Mix, dem man "Eyes, Teeth And Bones" mit auf den Weg gegeben hat.
Schlimm ist vor allem, dass man irgendwie überhaupt keinen Zugriff auf die zehn regulären Songs bekommt. Von Beginn an wird jede einzelne Passage auf und nieder getrümmert und von der Sterilität des Schlagzeugs übermannt. Da interessiert es relativ schnell auch nicht mehr, ob so manche Säge ordentlich durch's Holz geht, die Bässe anständig wummern und auch das Geschrei mit Wucht ins Auditorium gefeuert wird. Die Konzentration, gewollt oder nicht, bleibt an den Kesseln hängen, wird dort von einer technisch unzweifelhaft blitzsauberen Performance angesprochen, aber eben auch insofern angestrengt, dass man gar keinen differenzierten Trommelschlag mehr wahrnehmen kann.
Da bin ich persönlich dann auch ehrlich raus. Denn auch die Musiker selbst dürften das erste Resultat des Studiobesuchs gehört und bewertet und schließlich auch durchgewunken haben. Wenn ihnen diese Verfehlung gleichgültig gewesen ist, dann darf im Nachhinein auch niemand meckern, dass "Eyes, Teeth And Bones" in der vorliegenden Fassung komplett durchfällt. Da hilft dann auch das Cover des DISMEMBER-Classics 'On Frozen Fields' wenig, schließlich macht es den Gesamteindruck nicht besser!
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Björn Backes