VLAD IN TEARS - After The End
Mehr über Vlad In Tears
- Genre:
- Gothic Metal
- Label:
- My Kingdom Music
- Freedom From The God
- Cemetery Of The Soul
- After Death
- Beautiful Damnation
- Blood And Tears
- Strange Illusion
- I'll Steal Your Smile
- Woods Of Madness
- I Lost My Soul
- After The End
- Woods Of Madness (Requiem)
VLAD IN TEARS stammen aus Italien und sind deutlich von HIM inspiriert. Dies alleine ist ja schon Futter genug für die hungrigen Mäuler derjenigen, die mit Vorurteilen nicht gerne geizen. Und tatsächlich, VLAD IN TEARS zeigen in ihrem Sound auch sehr deutlich, wie stark die Inspiration der finnischen Goth-Popper ist, machen aber nicht den Fehler, ihre Idole blind zu kopieren. Dafür ist die Musik von VLAD IN TEARS allerdings auch viel zu vielseitig und reicht locker auch in den metallischen Bereich hinein, so dass die Band ihren Landesgenossen von LACUNA COIL manchmal viel näher kommt als all den Bands aus der Gothic-Macht Finnland.
Eine eigene Identität ist in diesem Genre sowieso die Basis für den Erfolg, und die können sich VLAD IN TEARS auf ihrem Debüt "After The Sunset" auch nach und nach erspielen. Das schließt nicht aus, dass die Wurzeln der Band stark in die Songs eingebunden werden, soll aber auch heißen, dass sie von den vier recht jungen Italienern sehr eigenständig interpretiert werden. Vor allem die epischen Keyboardteppiche kristallisieren sich so mit der Zeit als das wohl stärkste und gleichzeitig führende Element der Kompositionen heraus und bieten dabei den Unterbau für tolle Melodien, aber auch für reichlich Pathos. Manche mögen es Kitsch nennen, und das ist beim entsprechenden Sound leider auch partiell gerechtfertigt, aber dennoch sind die Songs gut genug, um sich gegen derartige Vorwürfe locker durchzusetzen. Sachen wie beispielsweise 'Woods Of Madness' oder 'Strange Illusion' stehen zwar an der Grenze zum aufgeblasenen Bombast, überschreiten sie aber nicht und überzeugen letztendlich auch mit feinen Refrains. Und ganz ähnlich verhält es sich auch mit den Melodien, die besonders bei 'Cemetery Of The Soul' und 'I Lost My Soul' sofort greifen und den Wiedererkennungswert der ganzen Scheibe ordentlich anheben.
Eine Schwachstelle haben VLAD IN TEARS aber trotzdem, und das ist der Gott sei Dank nur spärlich eingesetzte hohe Gesang. Frontmann Kris ist sicher kein schlechter Vertreter der düsteren Vocals, bricht jedoch bei den Höhen jedes Mal wieder ein. Zum Glück wird er diesbezüglich nicht öfter gefordert, denn sonst würden manche Stücke sicherlich nicht so gut abschneiden, wie sie es jetzt tun. Davon mal abgesehen, könnte man den Jungs jetzt natürlich noch ankreiden, dass sie stilistisch bzw. musikalisch sicher nichts Bahnbrechendes geleistet haben. "After The End" ist ein ziemlich typisches Gothic-Metal-Werk ohne jegliche Überraschungsmomente, aber halt mit guten, stimmigen Songs. Für HIM-Fans also trotz der angesprochenen Kritik genau das Richtige, um zwischen den geliebten Schmalz-Schmonzetten auch mal wieder zur Basis des pompösen Gothic-Sounds zurückzukehren.
Anspieltipps: I Lost My Soul, Cemetery Of The Soul
- Redakteur:
- Björn Backes