VOID - Forbidden Morals
Mehr über Void
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Shadow Kingdom
- Release:
- 29.08.2025
- A Curse
- Forbidden Morals
- Gateways Of Stone
- Judas Cradle
- Nine Blood Moons
- Valeria
- Apparition
- By Silver Light
- Return Of The Phantom
- Beneath...Lives The Impaler
Junge Typen, die von Anfang bis zum Ende nach Old-School-Thrash riechen.
Louisiana und Thrash Metal? Das ist bisher nicht die naheliegendste Kombination. Viel eher steht der amerikanische Bundesstaat für Sludge und Bands wie DOWN oder ACID BATH. Doch VOID will die südliche Region der USA auf die Thrash-Landkarte setzen. Dafür will die Gruppe mit dem zweiten Album "Forbidden Morals" den nächsten Schritt gehen.
Obwohl die Band noch sehr jung ist, ist die Ausrichtung klar: Vom Cover über Bandfotos bis hin zu Bandlogo und Inszenierung schreit alles nach old-school. Das gilt natürlich ebenso für die Musik von VOID. Als Paten fungieren Bands wie ANTHRAX, ANNIHILATOR oder TESTAMENT. In Songs wie 'Forbidden Morals' oder 'Return Of The Phantom' geht es demnach nicht unbedingt mit höchster Geschwindigkeit zur Sache, sondern es gibt einen gewissen Ansatz zur Melodie. Das wird vor allem immer wieder bei der Gitarrenarbeit im Bereich der Soli und abseits des klassischen Thrash-Riffings deutlich. Ab und an wird trotzdem eine richtige Keule mit brachialem und schnellem Thrash wie in 'Gateways Of Stone' herausgeholt. Spannend daran ist, dass der sonst sehr an Joey Belladonna erinnernede Gesang bei diesen Stellen, oder ebenso in 'Nine Blood Moons', tiefer und leicht growliger wird - kreischende Screamings mit inbegriffen.
VOID will allerdings mehr als nur bekannten Thrash neu auflegen. Damit sind nicht die akustischen Interludes wie 'Valeria' und am Ende von 'Gateways Of Stone' oder die etwas zu verspielte (Power-)Ballade 'By Silver Light' gemeint. Vielmehr versucht das Quintett, seine eigenen Ansätze und Interpretationen in diese Musik einzubauen. 'Judas Cradle' beinhaltet einen fein gemachten Mittelteil, der den Song absolut ausbremst, aber gleichzeit auf spannende Weise neu aufbaut. Als Midtempo-Monster kommt dagegen 'Apparition' daher, dessen groovige Grundausrichtung durch kurze brutale Parts aufgebrochen wird. Auf die Spitze getrieben werden diese progressiveren Ansätze im über zehnminütigen Abschlusstrack 'Beneath...Lives The Impaler'. Es ist ein Stück, bei dem man fasziniert zuhört und sich im ersten Moment nicht sicher ist, ob es einfach genial oder nur wirr ist.
Trotz der eigenen Ansätze wird der Old-School-Gedanke auf "Forbidden Morals" komplett durchgezogen. Besonders deutlich wird dies an der Produktion. Sie klingt absolut nach Underground und Garage. Dies passt zur Ausrichtung, doch an der einen oder anderen Stelle würde man sich vielleicht etwas mehr Schärfe im Klang der Gitarrenriffs wünschen.
Mit "Forbidden Morals" wird es VOID wohl nicht schaffen, in der Breite der Metal-Szene Louisiana als Thrash-Standort bekannter zu machen. Innerhalb der Thrash-Jünger jedoch hoffentlich schon. Fans des Genres sollten unbedingt einen Hinhörer wagen.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Dominik Feldmann