VOID ERA - Guilt
Mehr über Void Era
- Genre:
- Alternative Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 01.03.2024
- Sign
- Town Crier
- A Shape In The Sand
- Feels The Same
- Bless
- No Guilt
- Until The End
- Glass
- Butterfly
Wer hätte das gedacht.
Unverhofft kommt oft. So flattert mit "Guilt" die zweite Duftmarke der Griechen von VOID ERA ins Haus und weiß mich jetzt, nach dem dritten, vierten Durchgang, im hohen Maße zu faszinieren. Vor fünf Jahren erschien mit "The Way It Starts" zwar eine erste EP, doch so richtig in Bewegung kommt der Rock-Express wohl erst mit dem vorliegenden Debüt. Dabei ist es schwierig, die Combo stilistisch in eine Schublade zu stecken, da sie wohl alle härteren Musikrichtungen aus den 1990er Jahren einmal aufgesaugt hat und neu definieren will.
Irgendwo zwischen STONE TEMPLE PILOTS, VELVET REVOLVER, AUDIOSLAVE und PEARL JAM hängt zwar der große Alternative-Banner über VOID ERA, doch garniert mit härteren Rock-, Post Punk- und Grunge-Elementen, einem modernen Anstrich und, was das Schönste an "Guilt" ist, das Album weiß auf jeden Fall mit einem hohen Maß an Emotionalität herauszustechen.
So packte mich das VOID ERA-Debüt eben nicht bei den ersten beiden Durchgängen, doch gut Ding will bekanntlich Weile haben. Jetzt versinke ich komplett in den Melodien, tollen Riffs und einer hohen Intensität der Emotionen. Über allem thront der sehr gefühlvolle, piekfeine Gesang von Elia Tsara, der mir extrem gut gefällt und den ohnehin sehr schönen Songs das gewisse Extra verleiht. Nein, gerechnet habe ich mit dieser Qualität definitiv nicht, bin daher umso überraschter, wie man einem scheinbar ausgelutschten Genre noch solch ein Highlight verpassen kann.
Aus den verschiedensten Sub-Genres haben sich Athener also die Rosinen herausgepickt und lassen mit dem Titeltrack, 'Feels The Same' oder diesem wunderbaren 'Butterfly'-Rausschmeißer alle Rock-Herzen höher schlagen. Die VOID ERA-Mannschaft leugnet hierbei keineswegs ihre Wurzeln ('A Shape In The Sand') und schaut gerne noch weiter über den Genre-Tellerrand hinaus ('Until The End'). Scheinbar unscheinbar lassen mich jedoch 'Bless' und 'Glass' nicht mehr los und verbittersüßen mir den Tag.
Plötzlich lag also "Guilt" in meinem Briefkasten, kommt auf den ersten Blick recht unscheinbar daher und auch Sound, Bandname und Hits drängen sich alles andere als auf. Doch wenn man VOID ERA und dem Debüt die Hände reicht, reißen die Griechen den Hörer in eine höchst stimmungsvolle und atmosphärische Welt, die die stilistische Vergangenheit, die emotionale Gegenwart mit der subtil kettensprengenden Moderne vereint und ein schlichtweg tolles, schönes Erstlingswerk innehat.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp