VOID INN - End This Game
Mehr über Void Inn
- Genre:
- Alternative Rock / Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Inside Rock
- Release:
- 16.10.2020
- Stay Young
- Dead Of Night
- End This Game
- Just Another Day
- Show Me What You Got
- Hello Misery
Bärenstarker Rock in den Fußstapfen von ALICE IN CHAINS.
Eine serbische Alternative-Metal-Band, die sich in Los Angeles gegründet hat? Klingt vielleicht komisch, ist aber dennoch wahr, denn Fronterin Jelena Vujanovic und Gitarrist Sinisa Pejovic lernten sich während ihrer Studien am Musicians Insitute in Hollywood kennen und beschlossen, gemeinsam VOIDD INN zu gründen. Seitdem wurde mit Marko Djoric (Bass) und Marko Mrcarica (Schlagzeug) das Line-up vervollständigt, das Quartett kam zurück nach Europa und veröffentlichte mit "I Can Hope" im Jahr 2016 eine erste EP, die der Truppe sogar einen Support-Slot im Vorprogramm von MEGADETH-Basser David Ellefson einbrachte. Seither haben Pejovic und ihre Mistreiter wieder fleißig im Studio gearbeitet und stellen mit "End This Game" nun die zweite Kurzrille vor, die der Welt einen deutlich besseren Eindruck davon vermitteln sollte, wozu die Serben fähig sind.
Doch erst einmal zur Frage, was man denn nun im Fall des Vierers unter Alternative Metal verstehen soll, immerhin kategorisieren manche so verschiedene Bands wie LIFE OF AGONY oder HELMET unter diesem Banner. Überraschenderweise geben die Serben selbst hier einen ersten Hinweis, denn mit "ALICE IN CHAINS trifft auf einen weiblichen Glenn Danzig" liegt die Selbstbeschreibung garnicht so weit daneben. Und gerade Jerry Cantrell hat mit seinem Songwriting und seiner Gitarrenarbeit bei Sinisa Pejovic einen bleibenden Eindruck hinterlassen, denn der Opener 'Stay Young' würde sich auch auf einem der jüngeren ALICE IN CHAINS perfekt machen. Abgerundet wird der Track von Jelenas unglaublich kraftvollem Organ, das sich irgendwo zwischen Lizzy Hale und Layne Staley wiederfindet und die eröffnende Nummer konsequent nach vorne treibt. Bevor jetzt aber die Plagiat-Polizei anrückt, sei gesagt, dass sich die Serben nicht auf eine reinen Tribut an die Grunge-Helden beschränken, sondern auch noch weitere Einflüsse in dieses Grundgerüst integrieren. So schielt 'Dead Of Night' klar in Richtung Doom und BLACK SABBATH, während 'End This Game' mit seiner großartigen Gitarrenarbeit sogar in Richtung VAN HALEN driftet. Abgeschlossen wird die EP schließlich von 'Hello Misery', das die bereits erwähnte Lizzy Hale so auch genauso für HALESTORM hätte schreiben können. Schlussendlich setzt eine herrlich spröde und klassische Produktion dieser Kurzrille die Krone auf.
Gibt es also überhaupt etwas zu kritisieren? Ja, die kurze Spielzeit, denn ich würde mir wünschen, dass VOID INN uns bald ihren Sound auch mal auf voller Albumdistanz präsentiert. Doch bis dahin ist "End This Game" ein großartiger Appetithappen, der dank tollem Songwriting, großen Hooklines und einer Sängerin, die locker viele Rocksänger an die Wand brüllen könnte, auf ganzer Linie überzeugt. Unbedingt den Namen VOID INN notieren!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs