VOID KING - The Hidden Hymnal: Chapter 2
Mehr über Void King
- Genre:
- Heavy Rock
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Argonauta Records
- Release:
- 25.04.2025
- The Birth Of All Things
- A Union Of Expired Souls
- Prologue
- Attrition
- Convalescence
- Expiration
- Epilogue
Trägheit versus Heavyness!
Monotonie ist eine ständig lauernde Gefahr im Doom-affinen Heavy Rock: Sind Riffkaskaden auf Dauer eintönig, bringt der Gesang nicht die nötige Tiefe, geschweige denn die zugehörigen Emotionen, und verharren die Akteure in einem durchgängigen Einheitstempo, hat man recht schnell die Schwelle übertreten und kann sich aus diesem Teufelskreis kaum mehr befreien.
Die Herrschaften von VOID KING müssen dieses vermeintliche Phänomen auf ihrem aktuellen Album leider hautnah erleben. Zwar bemüht sich die Truppe aus Indianapolis im mittleren Part von "The Hidden Hymnal: Chapter 2" zusehends um etwas Variation, doch der äußere Rahmen lässt eine gewisse Heiterkeit vermissen, so dass die Aufreger sich am Ende eigentlich darauf beschränken, dass die meist überlangen Stücke nichts wirklich Effizientes hinterlassen. Und das lässt sich auch bei allen gegebenen Qualitäten nicht schönreden.
Dabei sind die zugrundeliegenden Bedigungen wirklich gut: Der Gitarrensound ist ziemlich fett und lässt die tief gestimmten Saiten ordentliche Grooves erzeugen, der Bass zieht im Gleichschritt mit, ist allerdings nicht ganz so präsent, und an der Schießbude passiert ein bisschen mehr als die üblichen Fills im Heavy-Rock-Segment - all das ist auf jeden Fall hervorzuheben. Leider gelingt es VOID KING aber nicht, diese Voraussetzungen in packendes Songwriting umzumünzen. Die sieben Kompositionen sind weitgehend träge, der bereits angesprochene Mangel an Abwechslung wirkt sich besonders im ersten Drittel unvorteilhaft aus, und auch Frontmann Jason Kindred ist nun nicht der begnadete Entertainer, dessen Stimme einen bedeutenden Unterschied machen könnte.
Die logische Konsequenz: "The Hidden Hymnal: Chapter 2" plätschert über große Strecken recht uninspiriert vor sich hin, kann die starken Riffs nicht gewinnbringend verwerten, kann vor allem aber aus der breiten Masse keinen Deut hervorragen. Und diese Durchschnittlichkeit steht nach wie vor in krassem Kontrast zu den eigentlichen Fertigkeiten der Instrumentalfraktion, die ihren Job souverän erledigt. Aber wenn das große Ganze nicht passt, hilft das leider nicht viel.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes