VOID OF HOPE - Proof Of Existence
Mehr über Void Of Hope
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Avantgarde Music
- Release:
- 31.01.2025
- Gift Of Life
- Proof Of Existence
- The Hollow Hymn
- Inner Peace
- T.E.T.L.
- Decaying Years
Eine spontane Begegnung mit reichhaltigen Konsequenzen.
Die Musiker von VOID OF HOPE haben sich im Rahmen einer Studio-Session näher kennengelernt und beschlossen, alsbald gemeinsame Sache zu machen. Für fünf Tage hat sich die Truppe im nordischen Winter daher noch einmal in den Bunker verschanzt, um die Tracks für das offizielle Debütalbum einzuspielen. Eine gewisse Spontaneität scheint daher gegeben, jedoch steckt hinter dem Material von "Proof Of Existence" deutlich mehr als lediglich eine kurzfristig einberufene Black-Metal-Session - zumindest bei der Vermengung von atmosphärischen und radikalen Inhalten scheinen die Songs nämlich von längerer Hand vorbereitet gewesen zu sein.
Dennoch ist das teilweise recht abwechslungsreiche Vorgehen an dieser Stelle noch kein echter Qualitätsgarant, zumal das finnische Trio es gerade in den angriffslustigen Passagen von "Proof Of Existence" ein wenig zu steril zugehen lässt. Das recht klinische Doublebassgewitter in 'T.E.T.L.' und 'Proof Of Existence' erinnert in Kombination mit den dominanten Background-Keyboards bisweilen an den frühen Output von LIMBONIC ART, birgt aber eben auch die Gefahren, denen Morfeus und Co. seinerzeit blindlings in die Arme gerannt sind. Denn zumindest in den Uptempo-Parts des Debüts ist der Mangel an organischen Sounds durchaus zu bemängeln.
Glücklicherweise schafft VOID OF HOPE auch innerhalb der genannten Kompositionen genügend Variation, um die Spannung nicht wieder verdampfen zu lassen. Vor allem 'T.E.T.L.' überzeugt im weiteren Verlauf mit majestätisch ausformulierten Melodien und hymnischen Versatzstücken und bekommt sehr galant die Kurve. Es zeigt schließlich auch, dass "Proof Of Existence" zu mehr berufen ist als lediglich zur leidlichen Ergänzung der überdimensionierten Sammlung.
Darüber hinaus ist die Mischung aus sehr aggressiven Parts und zurückhaltenden Akustik-Fragmenten richtig gut gelungen. 'The Hollow Hymn' dient hier als Paradebeispiel für ein beeindruckendes Black-Metal-Epos, zumal die melodischen Teile hier nicht der Verlockung verfallen, eine Überdosis zu bekommen. Ähnlich wie im abschließenden 'Decaying Years' steigt hier schnell die Begeisterung und letztlich auch die Gewissheit, dass VOID OF HOPE der gesamten Szene etwas sehr Bereicherndes verpasst.
Die erste Skepsis ob der gelegentlichen Sterilität ist daher zum Schluss nahezu komplett weggewischt. "Proof Of Existence" hat sicherlich noch vereinzelt mit Einschränkungen zu kämpfen, bekommt diese aber richtig stark kompensiert und geht mit einem echten Hochgefühl über den Schlussstrich. Das soll an dieser Stelle auch honoriert werden!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes