VOIVOD - Killing Technology (Re-Release)
Mehr über Voivod
- Genre:
- Progressive Thrash Metal
- Label:
- Noise/BMG
- Release:
- 28.04.2017
- Killing Technology
- Overreaction
- Tornado
- Too Scared To Scream
- Forgotten In Space
- Ravenous Medicine
- Order of The Blackguards
- This Is Not An Exercise
- Cockroaches
- Spectrum ’87 – Live In Montreal, September 1987
- Live At Kriekelaarzaal, Brussels, BelgiumLive At The Token Lounge, Westlan
- Live At The Token Lounge, Westland
- Live At Rossli Azmoosm, Sargans, Switzerland
- Live At Festhalle, Tuttlingen, Germany
- Live At Rex Club, Paris, France
- Live At Ildiko’s, Toronto, ON, Canada
Eine absolute Macht in dem Bereich.
Das Make-it-or-break-it-Album. Als sich VOIVOD Ende 1986 einschloss, um den "Rrröööaaarrr"-Nachfolger einzutüten, dachte wohl jeder an ein typisches Technical-Thrash-Metal-Album. Doch die Kanadier fügten für ihr drittes Album eine entscheidende und höchst erfrischende Nuance hinzu, die dem Album den letzten Kick gab: der Progressive Rock. Sicherlich war dann - als das Album wenige Monate später an die Öffentlichkeit drang - der einstige Thrash Metal nach wie vor gegeben, doch der progressive, verspielte und vertrackte Anteil, für den VOIVOD auch in den Folgejahren immer wieder gut war, nahm einen berechtigten Platz ein und hievte "Killing Technology" zu einem der besten Szene-Alben der 1980er Jahre.
Zusammen mit besagtem Vorgänger und dem unmittelbaren Nachfolger "Dimension Hatröss" gelangt dieses Schmuckstück nun erneut an die Oberfläche, um sich noch einmal in die Köpfe der Fanschar einzuhämmern. Das geschieht zum einen dank einer edlen Digipack-Aufmachung, in der insgesamt drei Rundinge ihren Platz finden und dem Re-Release ihre Berechtigung geben. Darüber hinaus kommt durch das Artwork auch noch um einiges genialer rüber, als es ursprünglich schon war.
Die erste CD enthält - wie dürfte es anders sein - das ursprüngliche Album mit all seiner Faszination. Songs wie 'Too Scared To Scream', 'Ravenous Medicine' und 'Cockroaches' werden von der Fanschar auch heute noch angehimmelt und gaben der gesamten Platte genau diese Würze. Ein bisschen mehr Vielseitigkeit im Gitarrenspiel, ein wenig mehr Harmonie im Gesang und dank des progressiven Einschlags stach das Album einfach aus der grauen Masse heraus. Auch knapp 30 Jahre später hat "Killing Technology" in all seiner Kompaktheit nichts am Glanz der Vergangenheit verloren. Im Gegenteil, denn der nostalgische Schimmer ist immer noch präsent. Komplexität in all seiner Klasse - speziell 'This Is Not An Exercise' und 'Tornado' sind jene Songs, die mir das größte Lächeln auf die Lippen zaubern.
Doch kommen wir nun zum Mehrwert der Wiederveröffentlichung. Zum einen hätten wir auf dem zweiten Rundling das 1987-Spectrum Demo, das uns einen Live-Mitschnitt aus Montreal beschert. Das Besondere ist hier nicht nur der wirklich - für damalige Verhältnisse - tolle Sound und die beachtliche Spielfreude, die VOIVOD in der kanadischen Millionenstadt an den Tag legte. Denn mit 'Tribal Convictions' gab es sogar einen Vorgeschmack auf "Dimension Hatröss" zu hören. Spätestens dann merkt man, wie sämtliche Frühwerke VOIVODs ineinander übergehen und wie aus einem Guss klingen. Der damalige Stil-Schritt war zwar mutig, aber auch folgerichtig, wenn man auch die nächsten Bandjahre in der Betrachtung hinzuzieht. Doch auch die "Killing Technology"-Songs, die an diesem Abend abgefeuert wurden, kommen mit Schmackes und Spaß in den Backen rüber. 'Overreaction' und der Titeltrack sind hier prädestinierte Beispiele.
Als Sahnehäubchen gibt es zum anderen eine durchaus geglückte Compilation diverser Gigs aus dem Jahre 1987 zu bestaunen, die zwar nicht dem heutigen DVD-Standart entsprechen, aber dennoch sehr authentisch und glaubwürdig herüberkommen. Hier wurde nichts überarbeitet oder hinzugedichtet - hier gibt es progressiven, technischen Thrash Metal par excellence. Die Band hat Spaß, das Publikum - ob nun Brüssel, Paris, Toronto oder Tüttlingen - hat Spaß und sieht VOIVOD in beeindruckender Form. Sicherlich hat die Band in der jüngeren Vergangenheit wieder zur alten Spielfreude zurückgefunden, doch was die Jungs hier an die Tage gelegt haben, ist aller Ehren wert und sollte man sich nicht nur als beinharter VOIVOD-Fan angucken.
- Redakteur:
- Marcel Rapp