VOIVOD - To The Death '84
Mehr über Voivod
- Genre:
- Thrash
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Alternative Tentacles/Cargo
- Release:
- 22.11.2011
- Voivod
- Condemned To The Gallows
- Helldriver
- Live For Violence
- War And Pain
- Incantation
- Burried Alive/Suck Your Bone
- Blower
- Slaughte In A Grave
- Nuclear War
- Black City
- Iron Gang
- Evil
- Bursting Out
- Warriors Of Ice
Mit dem Space-Shuttle auf Zeitreise ins Jahr 1984. Bester Sci-Fi-Thrash ever!
Hach! Eine großartige Idee von Alternative Tentacles das alte Demotape der frankokanadischen Scifiprogthrasher VOIVOD offiziell heraus zu bringen. Wie es der Titel schon vermuten lässt, sind die 16 Nummern auf diesem Silberling im Jahre 1984 live im Übungsraum mitgeschnitten worden. Mit diesem Teil, welches man als Demo an die Magazine verschickt hat, startet die Karriere dieses hypergenialen Quartettes. Kurz danach erscheint auch schon der Debütmeteroit, völlig bezeichnend "War & Pain" betitelt. Ein Album, welches ich damals zwar sofort verhaften musste, welches ich aber so gar nicht mögen wollte. Das war mir dann doch zu wenig Metal und zu viel Lärm. Heute liebe ich diesen Rundling, weil er eben so ungestüm und trotzdem progressiv klingt.
Auf dem hier vorliegenden Zeitdokument, welches natürlich vom Originalquartett Snake, Pggiy, Blacky und Away eingezimmert wurde, gibt es alle neun Songs dieses Debütalbums, zwei Coverversionen von VENOM, eine von MERCYFUL FATE, sowie einige VOIVOD-Perlen, die es nicht auf die Longplayer geschafft haben. Also ein hübscher Sonntagsausflug durch die Milchstraßen der frühen VOIVOD. Der Sound ist herrlich dröhnend, ohne dabei Piggys Gitarrenlicks, die im Zickzackkurs durch das schwarze Dickicht der Herren Blacky und Away rasen. Die große Kunst KING CRIMSON und VENOM zu vereinigen, ohne sich zu blamieren. Es dröhnt, es wummert, die Drums scheppern herrlich und der keifende Gesang vermittelt den Eindruck als wolle Snake aus den Boxen springen. Die Jungs hatten Hummeln im Gesäß und waren heiß. Der Energiepegel ist unerreicht und so bleibt man als bloßer Zuhörer nicht lange regungslos. Schnell setzt die hektische Zappelsucht ein und man merkt noch Stunden, nachdem diese wunderbare Orgie ihr Ende gefunden hat, wie eingängig diese ruppigen Musiktorpedos doch eigentlich waren. Ich für meinen Teil brülle auf jeden Fall seit Tagen so feine Refrains wie 'Warrors Of Ice' 'oder Voivod' vor mich hin. Unseren Meersäuen gefällt das sogar.
Dass einige Nummern später nur auf Raritätensammlungen vertreten waren und es nicht auf reguläre Alben geschafft haben, sagt im Falle dieses Quartettes wenig über die Qualität des Songmaterials aus. Viel eher über die Produktivität der Musiker. So wäre ein 'Condemned To The Gallows' mit seiner beinahe melodischen Gitarrenführung ein hübscher Farbklecks auf dem Debüt gewesen, während 'Helldriver' eine erstaunlich gradlinige Riffkanonade ist. Vielleicht waren diese Nummern den Jungs einfach zu eingängig fürs Debüt.
Dass die Coverversionen natürlich ebenfalls ganz ausgezeichnet umgesetzt sind, muss ich nicht extra erwähnen. Und mit 'Buried Alive' haben die Jungs einen meiner favorisierten Conrad-Songs genommen. Geschmacksicher. Und 'Evil' ohne Quietschen klingt ebenfalls toll.
Das alles ergibt unterm Strich natürlich einen Silberling, den man als Fan der Band haben muss. Nicht nur, weil er den Hörer auf eine fantastische Zeitreise entführt, sondern auch, weil man bei VOIVOD einfach komplett sein sollte. Es gibt kaum eine Band in unserem kleinen Musikkosmos, die unterbewerteter ist. Also, kaufen. Jetzt!
Anspieltipps: Voivod; Nuclear War; Warriors Of Ice; Iron Gang; Buried Alive/Suck Your Bone
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Holger Andrae