VOLA - Applause Of A Distant Crowd
Mehr über Vola
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Mascot Records
- Release:
- 12.10.2018
- We Are Thin Air
- Ghosts
- Smart Friend
- Ruby Pool
- Alien Shivers
- Vertigo
- Still
- Applause Of A Distant Crowd
- Whaler
- Green Screen Mother
Ein Album, das Proggies gehört haben sollten.
VOLA ist ein mittlerweile nicht mehr allzu gut gehütetes Geheimnis Dänemarks, schließlich wurde ihr Debüt-Album "Inmazes" nach bereits erfolgreicher Eigenveröffentlichung (2015) über Mascot Records 2016 neu aufgelegt und rannte mit dem modernen und hoch melodiösem (Djent-)Sound vielerorts offene Türen ein - beziehungsweise erschuf Türen, wo vorher keine waren. VOLAs Sound ist und bleibt absolut einzigartig und "Applause Of A Distant Crowd" wird das Alleinstellungsmerkmal endgültig untermauern, obwohl - oder gerade weil - vieles anders ist.
Denn "Applause Of A Distant Crowd" entledigt sich bis auf 'Smart Friend' so gut wie komplett seinen Djent-Wurzeln und zelebriert einen gänzlich neuen Sound irgendwo zwischen Progressive- Alternative- und Art-Rock. Mit "Metal" hat VOLA anno 2018 wenig am Hut, vielmehr zeigen sich die vier Dänen noch melodischer, eingängiger und sphärischer als zuvor. Das mag viele gewonnene Fans wahrscheinlich vor den Kopf stoßen, ist aber beim genauen Hinhören ein nötiger Schritt in die Unabhängigkeit.
Was sich jedoch zum Glück nicht geändert hat, sondern sich eher nochmal verstärkt, ist, dass die Musik VOLAs von der charakterstarken Stimme Asger Myginds lebt, die mich in manchen Momenten an den Klargesang Mikael Åkerfeldts (OPETH) erinnert. Myginds Gesang steht auf "Applause Of A Distant Crowd" deutlich im Fokus und zaubert in der gesamten ersten Albumhälfte mit 'We Are Thin Air', 'Ghosts', 'Ruby Pool' und 'Alien Shivers' den einen oder anderen verträumten Gänsehautmoment. Kritisch muss aber auch erwähnt werden, dass einige Übergänge in den genannten Songs noch nicht rund und etwas erzwungen klingen. Doch wer sämtliche Stilistiken über Bord wirft, darf auch noch schwimmen.
Musik also vor allem für Schöngeister und solche, die es werden wollen? Nun, soweit würde ich nicht gehen, doch härtere Töne finden sich nur mit dem besagten 'Smart Friend' und fast zum Schluss 'Whaler' (DEVIN TOWNSEND lässt grüßen!) auf dem Album wieder. Was voll ok ist, denn die Jungs von VOLA beweisen, dass sie auch abseits synkopierter Grooves faszinierende Songs schreiben können. Ausgenommen sind 'Still' und auch der Titeltrack, die leider nicht im neuen Stil funktionieren, sondern ohne aufzufallen vor sich hin plätschern und enttäuschen.
Somit attestiere ich VOLA 1. ein wirklich schönes Album am Start zu haben, das Proggies gehört haben sollten und 2. Mut, sich neu zu erfinden, auch wenn es ihnen noch nicht komplett gelingt.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Jakob Ehmke